Freitag, 26. September 2014

Fast-wie-Omas-Millirahmstrudel

Auf unserem Krautgarten wächst nur Salat und Gemüse. Obstbäume gibt es leider weit und breit nicht. Aber es gibt nette Krautgärtner, die ihre Obsternte teilen. Und so sind wir letzte Woche mit einem ganzen Eimer voll Fallobst-Äpfeln nach Hause gegangen. Ich sehr glücklich und das Kind eher motzig weil man solche Äpfel ja gar nicht mehr essen kann. So ist das wenn die Kleinen fast nur noch schöne, polierte Supermarktäpfel kennen. Seufz!

Also auf zum Gegenbeweis, den ich tatsächlich zwei Apfelkuchen und einen Millirahmstrudel später erbracht hatte.

Den besten Millirahmstrudel der Welt hat meine Oma gebacken. Wenn ich mir als Kind von ihr ein Gericht wünschen durfte, war das entweder Strudel oder Dampfnudeln. Ihre Schwester war für Nußzopf und Vogerl (=Schmalzgebäck) zuständig - göttlich!


Das nachfolgende Rezept ist nicht Original von meiner Oma sondern das, das nach langem Suchen und Ausprobieren zu ca. 98% schmeckt wie von ihr. Meine Oma war leider keine, die Rezepte aufschrieb und sammelte um sie z.B. begnadeten Enkelinnen zu überlassen. Sie hat alles frei Hand (im wahrsten Sinne des Wortes) und aus dem Kopf gekocht und gebacken. Mein Versuch, mir ihr Dampfnudelrezept anzueignen ist nach wenigen Minuten gescheitert. "Da nimmst ein paar Händ voll Mehl und a bisserl..." Tja, Omas Hände waren ungefähr doppelt so groß wie meine und auch für die restlichen Zutaten wurden die Angaben nicht präziser. Wegen des Strudelrezepts habe dann gar nicht mehr nachgefragt. Aber immerhin habe ich fleissig zugeschaut während ich beim Äpfel putzen, schälen und schnipseln geholfen habe.


Hier also das Rezept für den 98%-Oma-Millirahmstrudel: 
250 g Weizenmehl
1 Prise Salz
1 Ei
1 EL Öl
1/8 l lauwarmes Wasser
1 Becher Sahne
1/4 l Milch



Füllung:
1 kg Äpfel
1/2 Tl. Zimt
60 g Rosinen (kann man weglassen wenn Familienmitglieder zur Spezies der Rosinenhasser gehören)
60 g Butter
1 Becher saure Sahne

Aus Mehl, Salz, Ei, Öl und Wasser einen Strudelteig herstellen. In zwei Portionen teilen und zu glatten Kugeln formen. Leicht mit Öl bepinseln und zugedeckt etwa 20 Minuten ruhen lassen.

  

Für die Füllung Äpfel putzen, schälen, entkernen, fein schneiden und mit Zimt,  (evtl. etwas Zucker, wenn man es süß mag) und den Rosinen mischen.

  

Den Strudelteig auf einem leicht bemehlten Tuch ausrollen, dann mit bemehlten Händen hauchdünn aus ziehen. Ich nehme immer ein kariertes Küchentuch und mache den Teig so dünn, dass man das Muster durchsieht.

60 g zerlassene Butter und die saure Sahne auf den Teig streichen, die Füllung darüber verteilen und einrollen. Das Einrollen geht am einfachsten wenn man an einer Seite das Handtuch hochhebt und sich so auf die gegenüberliegende Seite vorarbeitet.
  

In eine gut ausgebutterte Reine legen und im vorgeheizten Backofen bei 220°C etwa 1 Stunde backen. Nach einer halben Stunde Backzeit mit kochender Milch-/Sahnemischung übergießen.  Nun so lange fertigbacken bis die Flüssigkeit komplett eingezogen ist.








Zu blöd, dass alle Äpfel aufgebraucht sind. Falls jemand noch Überschüsse abzugeben hat, wir sind dankbare Abnehmer.

2 Kommentare:

  1. na der sieht aber ziemlich lecker original aus Dein Strudel!
    Mhhhhh - da krieg ich gleich Glüst
    Viele Grüße von Renate

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    1. Und der schmeckt mindestens fünfmal so gut wie er ausschaut :-)
      Viele Grüße Angela

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