Dienstag, 31. März 2015

Enten im Sturm

Ich schätze meine Vliesabdeckungen im Krautgarten sind mittlerweile Niklas zum Opfer gefallen trotz der vielen Steine, die ich außenrum verteilt hatte. Nachschauen gehe ich allerdings erst wenn die Böen nachgelassen haben, ich bin ja nicht lebensmüde.

Von meinem Schreibtisch unterm Dach habe ich einen 1a-Blick auf die Bäume, die sich bedenklich in alle Richtungen bewegen. Ich hatte auch versucht, ein Sturmfoto von den Bäumen zu machen. Geht aber mit der Handykamera vom Fenster aus nicht wirklich gut, denn öffnen tu ich die Dachfenster lieber nicht.

Das mit dem Sturmfoto vom Dach aus hat sich jetzt auch erledigt. Der Nachbarsbaum ist vorher auf unser Mülltonnenhäusl gekracht. Lässt sich prima fotografieren. Allerdings hätte ich unter diesen Umständen auch aufs Foto verzichten können.


Nur gut, dass wir nicht in Kanada wohnen. Beim letzten tropical storm, den wir in Nova Scotia - ja, auch da gibt es Hurricans und etwas abgemildert tropical storms - erlebt haben, war drei Tage lang alles öffentliche Leben lahm gelegt. Wenn man mit Zelt unterwegs ist und dann aufgrund des Sturms bzw. des folgenden Stromausfalls alle State und National Parks, Campingplätze, Supermärkte und Restaurants geschlossen sind, ist improvisieren angesagt. Da gibts dann schon mal die letzten Vorräte im Auto bestehend aus einer Dose Corned Beef, einer Packung Chips und ein paar Karotten zum Frühstück.

Aber es gibt auch nette Menschen, die noch ein Plätzchen zum Übernachten haben, aus Vorräten ein Abendessen zaubern und Hausmusik bei Kerzenlicht auf dem alten Harmonium machen. Das sind Urlaubstage, die man nie vergisst...

Immerhin sind bei uns noch (fast) alle Läden offen. Notstand gibts erst wieder am Gründonnerstag wenn erfahrungsgemäß Großteile der Bevölkerung registrieren, dass Karfreitag und Ostermontag vor der Tür stehen und in der Befürchtung, dass es nie wieder was zu essen gibt, die Supermärkte stürmen ;-)


Ach ja, die Enten im Sturm fehlen ja noch. Ich habe immer mal wieder Entengequake gehört heute vormittag. Gut, es gibt ein Entenpärchen, das seit Jahren jedes Jahr im Frühjahr auf der Reise nach Norden (?) einen Zwischenstop an unserem Gartenteich einlegt. Dafür ist es aber zu früh im Jahr. Ich habe also geschaut und geschaut wo sich die quakende Ente rumtreibt bis ich gemerkt habe, dass im Sturm zwei Baumstämme so aneinanderreiben, dass es sich wie Entengequake anhört.

Die Bauernregel des heutigen Tages lautet: Wie der 31. März, so der Herbst.
Tolle Aussichten!!!!

Donnerstag, 26. März 2015

Eine ganz andere Tomate

Seit Dezember letzten Jahres bekommen wir ab und an Besuch von einer Katze. Eines Tages stand sie morgens beim Frühstück vor der Terassentür und schaute rein. Bis vor zwei Jahren hatten wir selbst noch einen Maine Coon Kater namens Caruso. Im Alter von 17 Jahren mussten wir ihn leider einschläfern lassen und wir vermissen ihn immer noch schrecklich. Von Caruso haben wir noch ein paar Katzenleckerlis übrig, mit denen wir dann die Terassenkatze herangelockt haben. Anfangs sehr schüchtern wurde sie bei den späteren Besuchen immer zutraulicher bis sie sogar ins Haus kam.

Seitdem steht immer ein Schüsselchen mit Trockenfutter in der Küche (fast so wie früher). Ein paar von Weihnachten übrige Geschenkbänder haben wir an einen Stuhl gebunden und die funktionieren jetzt wie so ein Spielbogen für Babys. Die Katze fand das offenbar ziemlich toll und kam eine Zeitlang im Winter ganz regelmäßig morgens vorbei, hat sich die Wampe vollgeschlagen, ihr persönliches Katzenspielcenter genutzt und sich anschließend ein paar Stündchen auf dem Teppich schlafend aufgewärmt (geht Klasse mit Fußbodenheizung).


Es kam der Frühling und unser Gast war verschwunden. Anscheinend war es jetzt draussen warm genug und die Fußbodenheizung nicht mehr erforderlich. Das war der Zeitpunkt als sie den Namen "treulose Tomate"bekommen hat. Auf Dauer ist der komplette Name etwas sperrig und wurde auf Tomate abgekürzt.



Gestern stand sie auf einmal wieder vor der Tür als ob nie etwas gewesen wäre. Same procedure as every time (also Wampe, Entertainment usw.). So ganz hört sie noch nicht auf Tomate. Aber das kann sich ja noch ändern. Caruso war immer sehr lernfähig wenn es ums Fressen ging. Das bekommen wir hin.

Wir haben keine Ahnung wo Tomates eigentliches Zuhause ist. Ich habe sie nur einmal spät abends eine Straße weiter laufen sehen. Als sie mich entdeckt hat, hat sie schnell die Straßenseite gewechselt. Hallo? Ich bin die mit dem warmen Fußboden... Treulose Tomate!!!!

Etwas andere Gasttiere gibt es in Leipzig. Dort kann man für mindestens vier Wochen die Patenschaft für 4 Hühner übernehmen. Die Stadtpflanzer stellen alles für die Hühnerhaltung bereit und los gehen kann es im heimischen Garten. Bei uns habe ich ein derartiges Angebot leider noch nicht gefunden. Das Gesicht der Nachbarin, die dem kleinen Krautgärtner nicht einmal ein Baumhaus vergönnt, möchte ich sehen, wenn bei uns ein Hühnerquartett aufschlagen würde ;-)


Mittwoch, 25. März 2015

Da haben wir den Salat


Ich fühle mich gerade wie Gorm aus Wickie und die starken Männer. Ich könnte in die Luft springen und beständig "Ich bin entzückt!" rufen. (Und nein, es war nicht Snorre, der das gesagt hat. Dachte ich ursprünglich auch. Aber bloggen bildet bekanntlich und meine Allgemeinbildung - zumindest die smalltalktaugliche - wurde jetzt mal wieder quasi im Vorbeigehen dramatisch verbessert. Fürs Zweitabitur ist dieses Wissen eher nebensächlich.)

Die letzte Chance, die ich dem Wintersalat gegeben habe, nutzt dieser. Wahrscheinlich hatte er Angst vor den angedrohten Konsequenzen (Abfalleimer, nicht einmal Kompost). Man muss nur reden mit den Leuten äh dem Salat. Der Salat keimt bereits nach 3 Tagen auf der Fensterbank nachdem auf dem Feld so rein gar nichts aufgegangen ist. Vielleicht muss ich auf dem Acker auch eine Ansprache halten für widerspenstiges Saatgut...


Leider habe ich die Schalen nicht beschriftet welche Sorte ich in welche Schale gesät habe - oder habe ich überhaupt zwei verschiedene Sorten eingesät? Irgendwie habe ich das vormittags so husch husch zwischendrin erledigt. Eventuelle Weinbegleitung zum Salat kann also nicht schuld sein. Ich vermute, der Frust über die befürchtete magere Ausbeute war wohl zu groß.

Jetzt hoffe ich, dass meine Keimlinge schön wachsen und nicht vergeilen. Von anderen Salatzüchtern habe ich leider von diesen und anderen Problemchen gehört.


Sonntag, 22. März 2015

Buch-Verlosung bei Gartenbuddelei

Das hat jetzt zwar sowas von gar nichts mit Gemüse zu tun. Aber das bei der Gartenbuddelei vorgestellte Buch "Gärtnern im Kleinformat" ist so nett und einmal etwas völlig anderes, dass ich es hier doch erwähnen möchte.

Ich stelle mir gerade vor, wie es aussehen würde, wenn ich meine 40 m² Parzelle in lauter Miniaturlandschaften verwandeln würde. Da käme einiges zusammen und vielleicht könnte man doch eine Gemüse- oder zumindest Kräuter-Mini-Landschaft bauen :-)

Zu gewinnen gibt es das Buch auch noch.

Krautgarten- und Fensterbank-Update

Von den letztjährig Ende Oktober eingepflanzten bzw. ausgesäten Pflanzen kommt jetzt langsam einiges zum Vorschein:
  • Dicke Bohne "Aguadulce Claudia" sind jetzt 4 Triebe da. Ich hoffe, da tut sich noch mehr, denn die letztmögliche Aussaat wäre laut Packung im Januar gewesen. Ich hatte schon auf eine bessere Keimungsrate gehofft. Wenn nichts mehr passiert, muss ich mir für die Lücken etwas überlegen.
  • Von der Erbse "Feltham First", die für die Frühernte gedacht war, zeigen sich 3 Stück. Sollte auch etwas mehr sein.
  • Bei den Erdbeeren hadere ich noch etwas, weil ich nicht mehr so genau weiß wo ich sie eingesetzt habe. Neben dem Knoblauch (da bin ich mir sicher) schauen die Triebe noch etwas mickrig aus, sind aber gut zu erkennen. Am Parzellenrand wächst etwas, was von der Blattform her nach Erdbeeren ausschaut. Allerdings befürchte ich, dass es sich hier eher um Giersch handelt, da ich mich wirklich nicht mehr erinnern kann, dort Erdbeeren gepflanzt zu haben.
    Mit dieser ausgeprägten Gärtnerdemenz muss ich dringend meine Aufzeichnungen noch verbessern.
  • Von den zwei Sorten Wintersalat "Arctic King" und "Valdor" ist gar nichts zu sehen. Ich habe jetzt noch einen Versuch mit den Samen auf der Fensterbank gestartet. Aber wenn sich da nicht bald was tut, suche ich mir andere Salatsamen für die Aussaat ab Frühjahr und fülle die Reihen damit auf. Wäre ja zu schön gewesen, wenn der Wintersalat vor den Schnecken und Drahtwürmern reif gewesen wäre. Habt Ihr Erfahrung mit Wintersalaten in unseren Breitengraden oder ist das doch eher was für die Briten?

Freitag, 20. März 2015

Die kalte SoFi

Gemüse und Blumen bringt man doch eher mit der kalten Sophie in Verbindung. Aber der Titel ist kein Schreibfehler.

Angesteckt vom allgemeinen SoFi-Hype sind wir dann doch schon gestern abend auf die Suche nach den Brillen von 1999 gegangen. Vor allem hieß es gestern auch plötzlich, dass der kleine Krautgärtner in der Schule nur mit SoFi-Brille raus darf zum Schauen. Davor war die Info, dass SoFi schulisch nicht stattfindet. Wir haben schließlich 10 verschiedene 3D-Brillen entdeckt. Von den 1999er-Brillen jedoch keine Spur (die finden sich bestimmt am Wochenende). Besonders blöd, weil in ganz München und Umgebung keine Schutzbrillen mehr zu bekommen waren.

Ein Bekannter hatte Mitleid mit dem armen Kind und uns eine seiner alten Brillen abgetreten. Puh, der wichtigste Mensch in der Familie war versorgt. Der Freitag und wahrscheinlich das ganze Wochenende wären im A.... gewesen wenn er als Einziger in der Schule keine gehabt hätte.

Dienstag, 17. März 2015

Krautgartenexperiment #2 2015 - Saatbänder

Beim Studieren der ganzen Kataloge für die Samenbestellungen bin ich immer wieder über Saatbänder gestolpert. Klingt eigentlich ziemlich praktisch. Ist aber auch ziemlich teuer.

Also erst einmal die Pros und Contras Saatband überlegt. Contra gibt es nur eines, den Preis. Pros habe ich aus dem Stand einen ganzen Haufen gefunden:
  • meine offenbar mangelnden feinmotorischen Fähigkeiten zum gleichmässigen Aussäen der fieselig kleinen Samen  von z.B. Karotten in einer nicht sinuskurvigen Reihe
  • die Pflanzen befinden sich gleich im richtigen Abstand  und müssen nicht (mühselig) ausgedünnt werden
  • die fiese Hex, die mir doch zu gerne in den Rücken schiesst, wenn ich mich lange bückend (beim Aussäen wie beim Ausdünnen) übers Feld bewege
  • die Vögel kommen hoffentlich nicht so einfach an die Samen zum Rauspicken
Anleitungen zum Saatband basteln gibt es im Netz zuhauf und damit hätte es an den langen, einsamen Winterabenden, an denen für Krautgärtner nichts zu tun ist, losgehen können. Auf Abende, an denen nichts zu tun ist, sprich an denen ich nicht auf mein Zweit-Abitur hinarbeite, mich um den verlotterten Haushalt oder andere unerfreuliche Dinge kümmere, warte ich immer noch. Aber wenn die ganzen Zutaten für die Saatbänder komplett sind, geht die Bastlerei so flott, dass man das zu jeder Tages- und Nachtzeit mal kurz zwischendurch erledigen kann.

Donnerstag, 12. März 2015

Mangold Verzückung

Bei der letztwöchigen Bestandsaufnahme auf dem Acker hatte ich neben etlichen überlebenden Kräutern und neu austreibendem Saatgut auch frische Mangoldtriebe entdeckt. Hallo? Ich dachte Mangold wäre einjährig. Und überhaupt habe ich neue Mangoldjungpflanzen bestellt. Muss ich mich jetzt den ganzen Sommer lang von Mangold ernähren? Zucchinischwemme ist mehr als bekannt, Mangoldschwemme wäre mal etwas Neues und ich weiß auch gar nicht ob man aus Mangold Muffins backen kann.... Irgendwie war ich hin- und hergerissen.

Sicherheitshalber habe ich die alten (eher ekeligen) Blätter um die neu austreibenden Herzblätter entfernt und mich nach Hause aufgemacht um Tante Google zu befragen. Jetzt bin ich um einiges schlauer und auch versichert, dass wir nicht in Mangold absaufen. Mangold bildet im zweiten Jahr zum Ende des Frühjahrs hin Blüten aus und ist dann nicht mehr genießbar. Bis dahin kann man die neuen Blätter wie gehabt ernten. Eigentlich superpraktisch. Wir haben jetzt ganz früh im Jahr frisches Gemüse vom Feld und wenn die Jungpflanzen kommen fliegt der alte Mangold raus und wird ersetzt. Vielleicht lasse ich einen stehen und versuche ein paar Samen zu gewinnen für die nächstjährige Eigenanzucht. Allerdings weiß ich nicht welche Sorte letztes Jahr vorgepflanzt wurde.


Im übrigen war ich sehr beruhigt, dass ich nicht als Einzige etwas irritiert vor frischen Mangoldblättern stand.

Donnerstag, 5. März 2015

Krautgartenexperiment #1 2015 - Schilder

Im Netz stolpere ich immer mal wieder über ganz witzige (Garten)schilder. Im heimischen Garten wären solche Schilder eher nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich und das wäre schade. Also dachte ich mir, ich könnte in losem Wechsel einige dieser Schilder im Laufe des Jahres auf meiner Parzelle platzieren. Quasi als Outdoor-Galerie.

Für diese Kunstgalerie wollte ich nicht unbedingt ein Vermögen in Holz, Farben und anderes Material investieren. Also musste ein kostengünstiges Verfahren her. Über einen befreundeten Schreiner wurden mir alte Palettenreste in Aussicht gestellt, die ich gelegentlich nur zusammensägen und abholen müsste. Bevor ich aber stundenlange, schweisstreibende Sägerei auf mich nehme um dann im Zweifel zu sehen, dass das alles nicht ganz so hinhaut wie ich mir das vorstelle (kommt leider öfter manchmal vor, dass die Elemente meinem Willen nicht gehorchen) habe ich einen Feldversuch mit vorhandenen Mitteln gestartet.

Ein weiteres Problem ist auch, dass die Schilder natürlich schon schön ausschauen sollen. Jegliche Freihandbeschriftungen bzw. -bemalungen der Bretter mit Lötkolben oder ähnliche dämliche Ideen fallen damit von vornherein flach. Umständliches Basten von Buchstaben-Schablonen mit Schleifen des Holzbrettes, vormalen, Buchstaben aufbringen und nachlackieren sprengt den vorhandenen Zeitrahmen. Außerdem sollen die Schildchen ja draußen aufgestellt werden und müssen den Widrigkeiten des bayerischen Wetters trotzen.

Mittwoch, 4. März 2015

Und es murmelt doch!

Na also, geht doch!
Gestern bei dem Superwetter hat es mich doch in den Fingern gejuckt und ich musste dem nun schneefreien Krautgarten einen kurzen Besuch auf dem Weg zum Bau-/Gartenmarkt abstatten. Und siehe da, die Zwiebeln und die dicken Bohnen murmeln schon leise vor sich hin.


Gott sei Dank hat keiner über den Winter meine Pflanzmarker (Silbergabeln mit aufgesteckten Korken - ich dachte, ich hätte ein Bild, finde es aber gerade nicht) geklaut um die hauseigene Bestecksammlung zu ergänzen. Die Zwiebeln hätte ich gerade noch identifiziert. Aber bei den dicken Bohne fehlt mir die Anbauerfahrung und ich hätte noch ein Weilchen gerätselt.