Mittwoch, 14. September 2016

Im Osten viel Neues - Teil 1

Aus, Ende, vorbei - es machte schwupp und drei Wochen Sommerurlaub sind einfach so vorübergerauscht. Wir haben soviel Neues entdeckt und gesehen, dass mir jetzt noch ganz schwindelig ist.

Andere Blogger blieben dieses Mal von einem Überraschungsbesuch verschont obwohl ich eigentlich im Bauerngarten der Mangoldfreunde vorbeischauen wollte. Die kreisförmigen Äcker finde ich einfach klasse und unsere Route hat quasi einmal links und einmal rechts daran vorbeigeführt. Aber es hat diesmal nicht sollen sein und wird vertagt.


Das war nur die grobe Ausarbeitung der Route damit wir uns unterwegs nicht total versandeln und auch schon eine ungefähre Ahnung haben welche Strecken zu bewältigen sind. Diese Grobplanung mache ich immer mit Furkot. Geht ziemlich flott wenn man den Dreh mal raus hat und man kann jederzeit die Route ergänzen oder verschieben. Wie immer sind wir ein paar Tage dem Plan ziemlich hinterhergehinkt und haben doch komplett andere Sachen angeschaut als wir uns vorgenommen haben. Aber so soll das auch sein. Wir haben schließlich Urlaub und da will ich mich im Normalfall (es gibt einige wenige Ausnahmen an schwer erreichbaren Orten wie Sahara oder Antarktis) nicht in ein Korsett zwängen lassen. Die zu fahrende Strecke war insgesamt gute 3.000 km lang und auf zwei Wochen verteilt denn eine Woche war dem Highlight der Tour und meinem Versprechen an den Jungfischer, nämlich dem Hausbootschippern, gewidmet. Das bedeutet auch, dass wir viele interessante Orte auslassen mussten und auf ein nächstes Mal aufgeschoben haben. Es war also quasi eine Erkundungstour durch den wilden Osten.

Traditionell verbringen wir die jeweils ersten und letzten ein bis zwei Urlaubsnächte im Hotel. Anfangs zum Akklimatisieren und Abstand gewinnen und am Schluß um uns wieder zivilisationsgeeignet zu machen. Die restliche Zeit wird gezeltet. Zelten im Ausland hat viele Vorteile gegenüber Zelten in Deutschland. Ein ganz gravierender Vorteil ist die Beschränkung des Gepäcks durch die Vorschriften der Fluggesellschaften. Pro Person eine Tasche à 23 kg - basta! Ihr glaubt gar nicht wieviel unnötiges Zeug in einen Kofferraum passt wenn man innerhalb Deutschlands unterwegs ist. Das räumt man dann gefühlte hundert Mal ein und wieder aus und denkt spätestens nach drei Tagen darüber nach, das ein oder andere Teil auf dem Campingplatz zu vergessen. Weiterer Vorteil: in Nordamerika hat man im Normalfall immer einen Picknicktisch neben dem Zelt und muss nicht Tisch und Stühle täglich aus- und wieder einpacken.

Bei Furkot kann man die Zeit (von - bis) eingeben, die man jeden Tag fahren möchte. Diese Packerei war dann auch der eine Grund fürs Hinterherhinken. Täglicher Fahrzeitbeginn laut Plan war 09:00. In der Realität haben wir es selten vor 10:00 geschafft.


Los ging der ganze Trip also mit 2 Nächten Hotelaufenthalt in Leipzig. Mit der Straßenbahn sind wir in die Innenstadt gefahren und haben die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Also ein paar mehr als die Thomaskirche und den Auerbachs-Keller haben wir schon gesehen. Aber da gibts schönere Bilder und mehr Info in jedem Reiseführer...



Auch ein paar Skurrilitäten gab es zu entdecken.
Bei dem Radl hätte ich schon gerne gesehen wie der Besitzer das wieder runterhievt.









Und wenn ich als Schrebergärtner schon in Leipzig bin, muss ich natürlich ins Kleingärtnermuseum. Das besteht aus einem kleinen Museum innen mit Ausstellungsstücken zur Geschichte der Schrebergärten und ein paar Mustergärten an verschiedenen Stellen einer Schrebergartenanlage. Sehr nett gemacht und auch für Nichtschreber interessant.


Von dort habe ich unserem Vorstand dann gleich Vorschläge für das nächstjährige Ferienprogramm übermittelt. Der kleine Krautgärtner wäre von Kinderspielen ab 5 Uhr morgens sicher entzückt. Die pädagogische Leitung sicher auch.

Etwas abseits der Touristenströme sind wir dann noch mit der MS Weltfrieden auf dem Karl-Heine-Kanal und der Weißen Elster rumgetuckert. Bei dem warmen Sommernachmittag war die Schifffahrt ein Traum. Ich kann sie jedem Leipzig-Touristen nur empfehlen. Allerdings solltet Ihr unbedingt telefonisch reservieren. Wir haben das nicht gemacht und wären beinahe nicht mitgekommen.

Egal ob München oder Leipzig, laue Sommerabende verbringt man im Biergarten. Dazu haben wir uns eine Gosenschänke ausgesucht. Es gab Livemusik und alle möglichen Getränkevarianten (Bier sagt ein Bayer zu dem farbigen Zeug eher nicht). Gott sei Dank hat uns die Bedienung darauf hingewiesen, dass die Gose leicht säuerlich schmeckt und nicht jedermanns Geschmack ist. Todesmutig habe ich dann trotzdem eine kleine Ausführung pur probiert und danach nochmal mit Farbe drin. Ich kann die Notwendigkeit der Zugabe der diversen, hauptsächlich süssen Zutaten jetzt durchaus nachvollziehen.


Ich war vor 30 Jahren zum letzten Mal in Leipzig und es war Wahnsinn zu sehen wie die Stadt aufgeblüht ist. Wie an so vielen Orten unserer Reise war das sicher auch nicht der letzte Besuch dort.

Am nächsten Tag ging es weiter in ein ganz besonderes Gartenreich (so ein bisschen Bildungsreise muss ja auch sein). Dazu demnächst mehr.

4 Kommentare:

  1. Nach Leipzig muss ich auch unbedingt mal. Schön, dass du auch zu denen gehörst, die mal abseits des Trubels nach Sehenswertem schauen.
    VG
    Elke

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    1. Wir sind immer dankbar für Tipps abseits der Reiseführerrouten. Manchmal finden wir auch selbst tolle Gegenden ... Immer hilfreich ist die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel in einer fremden Stadt. Da kann man schnell raushopsen wenn man was Interessantes sieht. Man muss nur wieder zurückfinden 😜
      Herzliche Grüße, Angela

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  2. Antworten
    1. Wenn ich wieder Zugriff auf die Bilder habe, geht der Bericht noch weiter und ich verspreche, es wird noch toller ;-)
      Herzliche Grüße, Angela

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