Montag, 18. Mai 2015

Gemüsewohlfühloase

Und wie wohl sich das ausgesäte bzw. gepflanzte Gemüse in seinen Hochbeeten fühlt! Den Radieschen kann man tatsächlich - von oben - beim Wachsen zusehen.


Auf dem zweiten Bild ist auch gut zu erkennen, dass das Krautgartenexperiment #2 wirklich funktioniert. Zwischen den zwei Radieschen keimen jetzt auch die Karotten. Alles in optimalem Abstand auf dem Saatband vorbereitet.

Dummerweise funktioniert das Krautgartenexperiment nur im Schrebergarten. Im Krautgarten gibt es dieses Jahr anscheinend viele tierische Mitesser, die sich an der reich gedeckten Tafel erfreuen. Bei den identisch hergestellten Saatbändern sind im Krautgarten gerade einmal zwei Radieschen aufgegangen, die aber beim nächsten Besuch schon wieder verschwunden waren. Genauso dahingemeuchelt wurden meine Salatpflänzchen. Der direkt ausgesäte Salat wurde anscheinend auch direkt verspeist und von 20 am Fensterbrett vorgezogenen Salaten wurden drei Pflänzchen von den Schnecken verschont. Das waren die Pflanzen, über die ich abgeschnittene Getränkeflaschen als Schutz gestülpt habe. Diese Mini-Gewächshäuser aus Flaschen scheinen das Einzige zu sein, was gegen die gefräßigen Viecher hilft (außer natürlich der chemischen Keule, die aber von mir nicht angewendet wird). Die letztjährigen Experimente mit Unmengen an Kaffeesatz (aus der Eisdiele meines Vertrauens) und zerkrümelten Eierschalen um gefährdete Pflanzen haben die Schnecken jedenfalls kaum irritiert.

Leider hat eine meiner Lieferantinnen für ausländische Plastikflaschen (ohne Pfand) diese Methode ebenfalls für sich entdeckt, so dass mein Flaschenvorrat begrenzt ist. Hätten wir das geahnt, hätten wir für die Pfingstferien wieder einen italienischen Campingplatz angesteuert, den kleinen Krautgärtner mit literweise Pompelmo abgefüllt und den Kofferraum mit leeren Flaschen vollgeladen...

Immerhin ist wohl demnächst mit Salaternte im Schrebergarten zu rechnen. Der dort eingepflanzte Salat der Sorte "Freckles" schaut doch schon ganz vielversprechend aus.

Glücklicherweise gibt es im Krautgarten aber auch erwünschte Tiere.  Das Insektenhotel wird schon fleissig besiedelt. Jetzt muss nur noch die davor ausgesäte Blühwiese angehen und die Insekten haben einen reich gedeckten Tisch direkt vor ihrem Hotel - quasi ein Bed and Breakfast am Acker.


Weil das Leben nicht nur aus Acker und Garten besteht, sind wir am Sonntag ins Münchner Schlachthofviertel geradelt. Dort fand am Wochenende ein Graffiti-Happening statt. In München! Ganz Legal! Sprayer aus ganz Deutschland hatten ein Wochenende Zeit um ca. 1.000 m² Mauerfläche im alten Viehhof zu gestalten. 


Tolle Kunstwerke sind da entstanden und wer weiß, vielleicht dient uns das ein oder andere Bild als Idee für die Neugestaltung der Gartenlaube.

Wenn wir schon einmal dort waren, haben wir natürlich auch die vielen anderen Graffitis auf dem Viehhofgelände begutachtet. Hinter einigen Mauern, zwischen der großen Rampe und den Bahngleisen sind wir dann auf ein relativ junges Urban Gardening Projekt - den Südgarten - gestossen. Aus vielen Großmarktpaletten und noch mehr Fantasie ist eine wunderbare Oase entstanden.



Wenn im Münchner Schlachthof auch immer weniger geschlachtet wird, gibt es doch noch Hinweise, wo man sich eigentlich befindet...






14 Kommentare:

  1. ja das Problem mit den Schnecken ist langsam kein kosmetisches mehr sondern ein grundsätzliches. Man kann bald garnichts mehr anbauen, da es ohnehin sofort komplett vernichtet wird. Und nichts und niemand kann helfen. Hier wäre wirklich mal Forschungsbedarf für ein umweltverträgliches Mittel um sie zu töten oder abzuschrecken. Denn SChneckenkorn das umweltverträglich ist hat ja nunmal keine Wirkung, auch wenn es gerade in der Werbung sehr lauthals angepriesen wird. Und das richtig giftige kommt bei mir auch nicht in den Garten.

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    1. Lieber Achim,
      wir haben uns gestern auch gefragt, wozu man eigentlich Schnecken auf der Welt braucht - vor allem in solchen Massen...
      Viele Grüße, Angela

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  2. Achim hat recht, ich habe selbst auf dem Hochbeet Schnecken, die ich mit Körnern füttere, aber zuvor haben sie mir schon alles ruiniert, in den Hostatöpfen geht es jetzt auch los. Badkann man sich nicht mehr erwehren.

    Sigrun

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  3. Liebe Sigrun,
    noch habe ich Glück mit der Hosta im Garten. Nur ganz wenige Freßspuren.
    Aber bei dem angesagten Regenwetter für die nächsten Tage befürchte ich das Schlimmste.
    Herzliche Grüße, Angela

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  4. Der Palettengarten hätte mir auch gefallen, der sieht ja klasse aus.
    Was das Schneckenkorn angeht, habe ich aber doch den Eindruck, dass Ferramol wirkt. Ansonsten nehme ich die Schere, ist widerlich, aber hilft sofort und ich kann die Schnirkelschnecken gezielt verschonen, was mit Schneckenkorn nicht geht.
    VG
    Elke

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    1. Unsere Schnecken mögen auch kein Ferramol mehr obwohl wir es schon mit Einzelfütterung versucht haben.
      Das richtig giftige Zeug würden sie fressen. Aber ich möchte das nicht verwenden.
      Die Scherenlösung wende ich auch an wenn ich mal wieder so richtig entnervt bin. Aber an manchen Tagen schaff ich das einfach nicht.
      Viele Grüße, Angela

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  5. Garten und Graffiti - wie toll ist das denn!!! Beides eine Kunst und beides archaisch o)! Und das mit den Schnecken kenne ich auch - und es nervt!!!!
    Hab eine feine Zeit
    Elisabeth

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    1. Graffiti ist nur solange Kunst, solange weder der kleine Krautgärtner noch ich Hand anlegen :-)
      Laß Dich nicht zu sehr von den Schnecken nerven! Du hast einen so wundervollen Garten!
      Angela

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  6. Hallo!
    Die Palettenfantasieoase ist ja ganz toll!

    Den Schnecken begegen ich mit Ferramol und einem Messer...

    Kann man deinem Blog gar nicht "folgen"? Oder hab ich Radischen auf den Augen?

    Ganz liebe Grüße!

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    1. Liebe Regine,
      da musste ich jetzt glatt selber nachschauen ob man meinem Blog folgen kann.
      Per Email ja, per Google+ nein, da nicht verbunden.
      Ansonsten evtl. zur Leseliste hinzufügen.

      Messer? Zum Durchschneiden? Ist das nicht ein Elendsgesäbel?
      Ich habe jetzt eine zusätzliche "Schneckenschere" angeschafft.

      Herzliche Grüße, Angela

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  7. Schnecken zu zerschneiden kann ich mir nicht vorstellen. Zum Glück überwiegen bei uns noch die Schnirkelschnecken, und die sind ja vergleichsweise harmlos. Aber dafür nerven die Blattläuse.

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    1. Das Zerschneiden sehe ich noch als "humanste" Variante sofern die Schere scharf ust ☺️
      Dafür habe ich (noch) keine Blattläuse. So hat wohl jeder Gärtner seine eigenen "Freuden".
      Viele Grüße, Angela

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  8. Also zum Schnecken zerschneiden konnte ich mich noch nicht überwinden. Ich bevorzuge da heißes Wasser. Das geht schnell und noch relativ human. Ansonsten arbeite ich viel mit Schneckenzäunen. Und auf meinen Beeten liegt Mulch den die Schnecken lieber mögen als mein Gemüse. Da kann man sie dann auch abends schön einsammeln und einmal ins heiße Wasser werfen.
    Viele Grüße, Jürgen

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    1. Bei den Mengen an Schnecken, die ich letzte Woche abgesammelt habe, bin ich auch zu heißem Wasser übergegangen. Da wird man ja mit Schneiden nicht mehr fertig...
      Viele Grüße, Angela

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