Donnerstag, 31. Dezember 2015

The same procedure...

"Mama, ich hab schon mal den Gulli vorgesprengt." Seit Wochen regnet es zum ersten Mal wieder. Genau an dem Tag mit Outdoor-Happening. Das Kind denkt voraus und sorgt dafür, dass wir an Mitternacht nicht in der Riesenpfütze auf der Strasse stehen müssen wenn es ernst wird mit dem Geböller.
Das war jetzt die positive Interpretation.
In Wirklichkeit wollte er wohl testen welche Böller den lautesten Krach machen wenn man sie in den Gulli wirft :-)

Ich wünsche allen Bloglesern einen guten Start in das Neue Jahr mit 366 Tagen voll Gesundheit,  Glück und Freude.


Mittwoch, 23. Dezember 2015

Wenn jemand den Stöpsel zieht

... dann läuft das Wasser aus. So geschehen vor einigen Wochen am Sylvensteinspeicher. Da hat das Wasserwirtschaftsamt im wahrsten Sinne des Wortes den Stöpsel gezogen.











Sonntag, 6. Dezember 2015

Garten-Jahres-Rückblick

So, bevor jetzt alle Jauchs und sonstigen Jahresrückblicker im Fernsehen auflaufen, kommt hier mein persönlicher - nicht weltumspannender - Gartenrückblick. Was wurde aus den einzelnen Projekten und was lasse ich künftig lieber bleiben.

Generell wurde im Frühjahr das Projekt Krautgarten durch das Projekt Schrebergarten abgelöst. Das Schreberprojekt ist viel langfristiger und umfangreicher angelegt als das Krautgartenprojekt. Klar, denn es handelt sich nicht nur um einen 40 m² Streifen Acker, auf dem Gemüse angebaut wird sondern um einen richtigen Garten mit Schreberhaus, Gemüse, Obststräuchern- und -bäumen und natürlich auch Blumen. Ich habe den Tipp, den mir viele andere Gärtner gegeben haben, nichts zu überstürzen und erst einmal den Garten auf mich wirken zu lassen, Gott sei Dank beherzigt. Am Anfang fiel es mir wirklich schwer, denn ich hatte so viele Ideen und hätte am liebsten gleich losgelegt.

Freitag, 27. November 2015

Frühe Gärtner-Weihnacht

So, meine ganzen Tauschaktionen/Samenrotationen oder wie auch immer man das nennen mag sind für dieses Jahr abgeschlossen. Es war der absolute Wahnsinn!!!! Für Leute, die sowas noch nie gemacht haben, kann ich nur sagen. klemmt Euch nächstes Jahr dran wenn Ihr irgendwo im Internet oder im richtigen Leben auf Tauschbörsen stoßt!
Vor allem wenn die Tauscherei per Brief und deutschlandweit stattfindet ist es wie eine vorgezogene Bescherung. Die ganze Tauscherei ist auch nicht auf Gemüse beschränkt sondern umfasst alle saatgutfähigen Pflanzen.


Mittwoch, 11. November 2015

November-Gemurmel

Wie nennt man das wenn im Herbst - eigentlich schon Winter - noch immer Biergartentemperaturen herrschen? Gibt wohl keinen Terminus technicus aber ich finde es wahnsinnig praktisch. Ich habe mich nämlich im Büro immer noch nicht vom Urlaub erholt und hinke im Garten dermaßen was von hinterher.

Immerhin habe ich es mittlerweile geschafft, den Schrebergarten weitgehend winterfest zu machen. Zwei Beete wurden mit Vlies bedeckt und darunter sollen noch Wintersalat, lila Grünkohl und eine Sorte Winterkohl wachsen. Ein paar lila Rüben sind auch noch nicht ganz reif und überstehen auf diese Weise hoffentlich die Zeit bis zur Ernte.

Freitag, 30. Oktober 2015

Meister der Schnitzkunst

Was passiert wenn man dem Kind schon als Dreijährigem ein Taschenmesser schenkt? Genau, er schnitzt munter drauf los und vergrößert im Laufe der Jahre beständig seine Messersammlung. Gegen die Behauptung, die Leidenschaft für alle namhaften Messerhersteller wäre genetisch bedingt verwehre ich mich ausdrücklich. Ich hab nämlich nur drei verschiedene Taschenmesser. Eins davon immer in der Handtasche was sich schon oft bewährt hat.

Die meisten anderen Leute  haben sich natürlich Sorgen ums Kindswohl gemacht wenn man ihn mit so gefährlichen Dingen hantieren lässt. Bis vor kurzem ist wirklich noch nie etwas passiert. Aber es gibt für alles ein erstes Mal. Und bevor Euch jetzt kollektives Entsetzen packt, er hats überlebt.

Montag, 26. Oktober 2015

Für a Fünferl an Durchanand

Es war jetzt doch etwas länger ruhig hier als geplant denn ich hätte gedacht, dass man Arbeitsberge, die sich binnen 3 Urlaubswochen auf dem Schreibtisch anhäufen, auch binnen 3 Wochen abgearbeitet sind. Aber leider weit gefehlt.

Kennt das überhaupt noch wer? Für a Fünferl an Durchanand gabs lange vor Euro-Zeiten und spätestens daran merkt man, dass ich nicht mehr der Jungspund-Generation angehöre. Wo ich aufgewachsen bin, gab es schräg gegenüber einen Bäcker, bei dem man durchaus schon lange vor der offiziellen Ladenöffnungszeit an der Hintertür ofenfrische Semmeln und Brezen kaufen konnte, die man dann am Samstag früh für die Brotzeit mit ins Gebirge genommen hat. Nach links eine Querstrasse weiter gab es einen Metzger und einen kleinen Spar-Laden. Nach rechts eine Straße weiter war der Laden der Milchfrau, zeitweise (v.a. im Sommer wenn die Milch mal wieder sauer war) auch Millibritschn genannt. Das alles nicht irgendwo in der Abgeschiedenheit der bayerischen Wälder sondern in der Landeshauptstadt. Im Milchladen gab es ausser Milchprodukten auch eine Reihe von Köstlichkeiten für Kinder. Schön in Bonbongläsern auf der Theke aufgereiht gab es saure Äpfel, Kirschlutscher, Gummischlangen und mehr. Wenn man sich dann gar nicht entscheiden konnte, hat man halt für ein Fünferl an Durchanand bestellt. Wobei das "Fünferl" eher symbolische Aussagekraft hatte. Die Menge an Süßigkeiten richtete sich nach dem Pfennigbetrag, den man sich vom Taschengeld abgespart und über die Theke geschoben hat.

Montag, 21. September 2015

Junger Mann auf Wolke 7

Aus dem kleinen Krautklabauter ist mit Ende der Sommerferien endgültig ein Schreberschelm geworden. Die Krautgartenparzelle haben wir nach dem Ausbuddeln der restlichen späteren Kartoffeln zurückgegeben und hoffen, dass künftig ein gartenbegeisterter Aspirant dort reichlich erntet. Zwei Gärten in entgegengesetzter Himmelsrichtung sind einfach zuviel zum Bewirtschaften wenn es da noch Büro und Schule gibt.

Mit "seinem" Schrebergarten ist der Junior richtig glücklich. Bei der ersten Besichtigung hat er mich schon immer am Ärmel gezupft und mir ins Ohr geflüstert "Mama, der Garten ist doch voll schön!".

Dienstag, 8. September 2015

Wir wandern aus!

Wir wandern aus nach Ontario oder Michigan! Egal - irgendwo um die Great Lakes wo wir die letzten drei Wochen verbracht haben. Grund: es gibt dort (fast) keine Schnecken. Das war der Wahnsinn. Jetzt weiß ich erst wie Funkien und anderes Schneckenfutter aussehen können, wenn sie nicht durchlöchert oder gar abgefressen sind. Und das Gemüse erst!
In Sainte-Marie-au-pays-des-Hurons haben wir diese Basilikumbüsche gesehen. Ich habe dann mit einer Indianerin gesprochen ob sie denn keine Schnecken hätten, die alles kahlfressen. Die Frau hat mich angeschaut als ob ich von einem anderen Stern käme oder zumindest ein blaue Nase hätte.

Montag, 10. August 2015

Wenn die Finger nach Minze riechen ...

... dann war ich ziemlich sicher beim Unkraut jäten auf dem Feld. Handschuh-Fan bin ich überhaupt nicht und nur wenn viel stacheliges Unkraut zu entfernen ist ziehe ich welche an.

Überall am Feld spriessen kleine Minzetriebe raus und die Hände duften umwerfend nach Minze wenn man diese Triebe rausrupft. Weniger umwerfend ist allerdings die Optik der Hände anschließend. Das Dilemma wie der Dreck ohne Minz-Geruchs-Verluste wegzukriegen ist, konnte ich leider noch nicht ganz lösen.



Mittwoch, 29. Juli 2015

Jetzt wird's bunt auf dem Teller

Am Wochenende habe ich angefangen, das Krautgartenfeld abzuräumen. Sprich, ein paar Pflanzen zu ernten, die den Schnecken- und sonstigen Fraß überlebt haben, und die ersten Frühkartoffeln auszubuddeln.

Als mittelfrühe Kartoffelsorte hatte ich schon Ende März eine farbige Kartoffel namens Blauer Schwede oder auch Blue Congo gepflanzt. Die Saatkartoffeln haben sich problemlos vortreiben lassen und wurden auch von den Schnecken verschont. Ich hatte zwei Reihen auf dem Feld gepflanzt und nachdem die 130 Reifetage bereits um sind, habe ich die erste Reihe ausgegraben. Blaue Kartoffeln hatte ich noch nie - weder selbst gekauft noch selbst gezogen - und somit war ich ziemlich neugierig auf das Ergebnis.





Freitag, 10. Juli 2015

Krautgartenexperiment #3 - Schneckenabwehr / Phase 3

Ach Du Schreck - der Salat ist weg!!!

Ich muss zugeben, dass unser Schneckenexperiment etwas ins Stocken geraten ist. Dem mit großen Schritten herannahenden Notenschluss und diversen sozialen Verpflichtungen geschuldet, hatte ich irgendwie gar keine Zeit mehr mich mit der gebotenen Intensität mit dem Thema der Schnecken-Elektrifizierung auseinanderzusetzen. Aber jetzt treten "wir" langsam in die Vor-Ferien-Plätscher-Phase ein und können uns wieder den wirklich wichtigen Dingen des Lebens (Biergarten, Pool und natürlich Schneckenbekämpfung) widmen.

Gestern abend vor dem Hochbeet also mussten wir feststellen, dass die Salatpflänzchen abgefressen waren. Was war passiert? Funktioniert die Batterie-Lösung doch nicht? Ist es zu trocken und die Schnecken kriechen einfach drüber?

Der kleine Krautgärtner - um gute Einfälle machmal nicht verlegen - schritt gleich zur Tat und besorgte sich zwei der immer noch reichlich vorhandenen Versuchsobjekte aus einem anderen Beet und ließ sie loslaufen. Tatsächlich sind sie unbeeindruckt über beide Drähte drüber. Gibts sowas wie stromresistente Schnecken? Also Meßgerät rausgeholt und nachgemessen. Die Batterie war noch o.k.. Aber ein paar Zentimeter weiter am Draht nichts mehr zu messen. An einer winzig kleinen Stelle war der Draht durch den Dauerregen offenbar schon gerostet und durchgebrochen. Das kommt davon wenn man irgendwelche Reste aus dem Keller verbaut :-( 

Wir haben die Bruchstelle gelötet und siehe da, die stromresistenten Versuchsschnecken sind doch nicht mehr darübergekrochen.

Fazit:
  1. Bei Experimenten ist es manchmal vorteilhaft, Schritt für Schritt vorzugehen (auch wenn das nicht immer absichtlich passiert). Hätten wir die Zeit gehabt und alle anderen Hochbeete - wie geplant - bereits verkabelt, hätten wir jetzt viel mehr Kabel auswechseln müssen.
  2. Vorsicht bei dem alten Zeug aus dem Keller! Falls Ihr nachbauen wollt also unbedingt auf eine rostfreie Variante achten. Wir dachten ursprünglich, dass der Draht schon eine Saison durchhält. Aber bei ungünstiger Witterung gibt es verdammt schnell Verschleißerscheinungen.
Einer unserer Freunde, der schon voll Begeisterung auf den "Schnecken-Weidezaun-Zug" aufgesprungen ist, hat eine Rolle rostfreien Edelstahldraht, mit dem wir das Experiment fortsetzen wollen. Ich werde berichten.

Für Grillfeste, Biergartenbesuche o.ä., bei denen ein paar Ingenieure dabei sind, empfehle ich Euch einmal, das Thema "elektrischer Schneckenzaun" anzuschneiden. Ihr glaubt gar nicht, welche Diskussionen sich da entspinnen können. Alle brauchbaren Vorschläge, die bei unseren Brainstormings diskutiert werden, werde ich natürlich in die künftigen Experimente mit einbeziehen.

Aktuell hat sich die Überlegung herauskristallisiert ob wir nicht doch eine stärke Stromquelle verwenden sollten denn flüchtende Schnecken lösen das Problem ja nicht dauerhaft. Dazu muss ich aber eine Langzeitbeobachtung durchführen, welche Tierchen sonst noch zu Schaden kommen könnten.

Weil abgefressener Salat nicht so fotogen ist, kommen hier ein paar Fotos von unserem Ausflug nach Berlin am letzten Wochenende. Am Bauzaun vor dem gerade entstehenden Stadtschloss habe ich eine nette Idee für hängende Gärten von Stadt macht satt entdeckt.







Mittwoch, 8. Juli 2015

Mama, wo sind die Gelben Rüben?

Äh, ja - wo sind sie denn nun?

Da war doch die Sache mit den Saatbändern, die auch wirklich super funktioniert hat. Zumindest im Schrebergarten. Im Krautgarten hat die Saat bekanntlich zur Versorgung der heimischen Fauna beigetragen.

Der kleine Krautgärtner und ich hatten Saatbänder für Karotten, Radieschen, Rote Bete und Kalifornischen Mohn gebastelt und eingebuddelt. Für diese übersichtliche Auswahl brauchen wir im Hochbeet natürlich keine Pflanzschildchen - wir doch nicht! Sieht man doch dann was schön in Reih und Glied aufgeht.

Grundsätzlich stimmt das schon. Dank der Saatbänder schlängeln sich die aufkeimenden Pflanzen nicht in wilden Schlangenlinien durchs Beet sondern es entstehen ordentliche, gerade Linien. Die Radieschen als Markierungssaat sind geradezu genial und können abgeerntet werden wenn das erste Karottengrün aus der Erde spitzt. Eine Karottenreihe hatten wir, bei der sich das Grün ganz prächtig entwickelt hat. Das Möhrenkraut wurde immer üppiger und der kleine Krautgärtner war schon in freudiger Erwartung mehrerer Monsterkarotten. Etwas irritiert hat uns nach einiger Zeit doch, dass so gar keine Möhrenansätze am Boden zu sehen war. Außerdem waren die anderen Karottenreihen alle noch lange nicht so gewachsen. Als wir dann gestern zum Gießen in den Garten sind, bot sich uns dieses Bild:

Donnerstag, 2. Juli 2015

Infos für den Landwirt

Egal ob Eisenbahn-Landwirt, Kraut- oder Schrebergärtner, es gibt ein paar Infoseiten, die wirklich nützlich sein können:

Vom Deutschen Wetterdienst gibt es die Warnindizes Landwirtschaft. Der Hitzestress bei Geflügel dürfte für die meisten Hobbygärtner nicht so interessant sein. Aber es gibt dort auch Infos über die aktuelle Verbreitung der Kartoffelkraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) und Kartoffeln baut ja doch der Ein oder Andere an. Wenn ich mir die momentane Auswertung so anschaue, muss ich mich nächste Woche dringend mal um meine Kartoffeln auf dem Acker kümmern um vielleicht noch das Schlimmste zu verhindern.

Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. hat sehr umfangreiche Merkblätter über alle Aspekte des Gartenbaus ins Netz gestellt: Fachinformationen: Merkblätter des Landesverbandes der Gartenbauvereine

Von der Berufsgenossenschaft Gartenbau gibt es eine Merkblattsammlung, die sich in erster Linie an gewerbliche Gartenbaufachleute richtet. Aber wie überall, kann man hier auch den ein oder anderen Hinweis für den Kleingartenbereich finden Merkblätter der Berufsgenossenschaft Gartenbau.

Eine Seite, die ich sehr oft konsultiere bei Fragen zu Schädlingen oder Pflanzenkrankheiten und die auch sonst sehr gute Informationen beinhaltet, ist die Bayerische Gartenakademie an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau .

Speziell für Landwirte gibt es auch noch Agrar-Wetter oder Garten- und Agrarwetter. Und weil die alle übereinstimmend Temperaturen weit über 30°C vorhersagen, geht es jetzt ab in den Pool (träum weiter, Angela) ins Büro...

Mittwoch, 1. Juli 2015

Wir sind Landwirt

Kürzlich zog ich diese Publikation aus dem Briefkasten und bin doch ziemlich erschrocken.


Zusammen mit dem Schrebergarten hatte ich mich ja auch für Einzelgarten und Ackerflächen beworben. Einfach alles angekreuzt in der Hoffnung irgendwo zum Zuge zu kommen. Ihr glaubt gar nicht, was einem in so einer Schrecksekunde alles durch den Kopf gehen kann. Der erste Gedanke war, dass ich jetzt auch noch einen Acker bewirtschaften darf und ich habe mich schon im Kittelschurz meiner Oma mit Kopftuch und Gummistiefeln auf dem Traktor über die Felder heizen sehen. 
Aber alles gut - puh!

Es ist die monatliche Fachzeitschrift, die man als Schrebergärtner bei der Bahn bekommt. Da sind wirklich gute Tipps drin, die ich auch gebrauchen kann, denn z.B. mit Obstanbau hatte ich bisher nicht viel am  Hut.

Mit dem kleinen Krautklabauter führe ich jetzt natürlich wieder endlose Diskussionen über fahrbare Untersätze, die für einen Landwirt angemessen sind. Außer dem Lamborghini, den ich mir kaufe (wusste ich bis dato auch nicht und muss man als Landwirt auch nicht haben), muss nämlich mindestens noch ein Pick-Up her. Das Teil mag ja ganz praktisch sein  für Jäger oder Landwirte - man schmeisst einfach die erlegte Beute oder ein paar Heuballen etc. hinten drauf und spritzt anschliessend alles mit dem Gartenschlauch sauber. Aber wenn man in der Stadt wohnt und lediglich eine 40 qm Krautgartenparzelle und einen Schrebergarten mit 180 qm bewirtschaftet, dürfte das Gefährt wohl eher übertrieben und bei der Parkplatzsuche ggfs. sogar hinderlich sein. Meine 5 Säcke Erde und die paar Pflänzchen, die ich ab und an kaufe, würden sich auf der Ladefläche auch etwas verloren vorkommen. Cool wär so ein Teil natürlich schon. Aber wenn schon cooles landwirtschaftliches Fahrzeug dann schon ein Lanz. Allerdings  braucht man beim Lanz an Praktikabilität im innerstädtischen Straßenverkehr erst recht keinen Gedanken zu verschwenden.

Also habe ich mich nicht auf den Lanz sondern auf mein Fahrrad geschwungen (Kittelschurz und Kopftuch habe ich mir ebenfalls gespart) und meine 10 qm Wiesenstreifen entlang der Gleise abgemäht.  Dort habe ich im Frühjahr eine Blühwiesenmischung ausgesät und bei dem momentanen trockenen Wetter ist die perfekte Zeit zum Mähen. Die neu entstehende Wiese sollte man 2-4 mal im Aussaatjahr mähen - zum ersten Mal 6-8 Wochen nach der Ansaat. Dann ist der Bewuchs meistens so dicht, dass kein Licht mehr auf den Boden fällt. Durch die Mahd bekommen dann die Pflanzenarten, die nicht so schnell keimen und wachsen können, wieder Licht. Das Mähgut lässt man liegen, damit die Samen noch ausfallen können. Außerdem kann ich den getrockneten Rasenschnitt gut auf den Kompost  werfen (das mit dem Trocknen hätte mal jemand dem Schreber-Vorbesitzer sagen sollen - der war leider kein Kompostierer vor dem Herrn, aber dazu ein ander Mal mehr).

Dieses ganze Blühwiesen-Vorhaben erfordert mindestens 3 bis 5 Jahre Geduld, bis sich eine gewisse Artenvielfalt in der Wiese stabilisiert hat. Aber mehr als abwarten, ab und an mähen und zwischendrin vielleicht einen Tee trinken, ist nicht zu tun. In Sachen Blühwiese sind mir sogar die Schnecken schnuppe.

Montag, 22. Juni 2015

Krautgartenexperiment #3 - Schneckenabwehr / Phase 2

Das Schneckenexperiment geht in Pase 2: Gestern haben wir zwei Reihen Draht um ein Hochbeet gezogen und eine Blockbatterie angeschlossen. Der kleine Krautklabauter hat fleissig getackert und diverse Lötexperimente begonnen. Als er jedoch ein paar Schnecken mit dem Lötkolben traktieren wollte, war jedoch Schluss mit lustig - wir wollen den Lötkolben schließlich noch länger verwenden.

Damit es nicht gleich einen Kurzschluss durch den Regen gibt, haben wir die Batterie in ein geupcycltes Döschen aus dem Supermarkt gepackt. Die sind ziemlich dicht und billiger als Tupperdosen.


In die Mitte vom Beet habe ich dann gestern noch eine Bierfalle gestellt, auf dass sich die in der Erde verkrochenen Viecherl dort berauschen und ich ein wirklich schneckenfreies Beet habe. Nach dem Starkregen heute Nacht hätte sich wahrscheinlich nicht mal mehr ein Floh an der Plörre betrinken können, so dass ich das Bier heute noch einmal ausgetauscht habe (das gute Riedenburger....). Ein einziges, winziges Schnecklein ist über Nacht in die Falle gegangen. Es besteht Hoffnung.

In grenzenloser Risikobereitschaft habe ich auch gleich ein vorgezogenes Salatpflänzchen ins Beet gesetzt und werde morgen wieder schauen ob es noch da ist. Falls das Experiment glückt, kommen noch ein paar Jungpflanzen ins Beet (an die Stelle der angefressenen Radieschen) und das zweite Beet wird auch eingezäunt. Für die restlichen Hochbeete brauchen wir dann wieder neues Material oder es gibt gleich einen neuen Zaun rund um alle Hochbeete zusammen.
Es bleibt spannend!

Donnerstag, 18. Juni 2015

Es grünt so bunt

Wenn es dieses Jahr auch gefühlt eigentlich nur regnet und wir uns durch die Invasion der Schnecken zum Gemüsebeet vorkämpfen, so gibt es doch Pflanzen, die scheinbar allen Widrigkeiten trotzen. Selbst in unserem Garten, der im tiefsten Schatten liegt, haben  sich über die Jahre ein paar Gewächse durchgesetzt, die uns jedes Jahr wieder erfreuen.

Wir haben einige Funkiensorten gefunden, die zumindest so schneckenresistent sind, dass sie große Blätter ausbilden können. Leider fangen dann die Schnecken ab Mitte Juni an, die Stängel abzufressen und die Funkientriebe, die oberflächlich noch gut ausschauen, kippen der Reihe nach um. Bis dahin sind die großen Blätter im Beet aber sehr dekorativ.



Mittwoch, 17. Juni 2015

Krautgartenexperiment #3 - Schneckenabwehr

Nachdem wir dieses Jahr (milder Winter, feuchtes Frühjahr) eine wahre Schneckenplage haben, habe ich die letzten Wochen mit der Erforschung von Abwehrmaßnahmen verbracht. Bei dem Wetter kann man sich gut in Bücher vergraben statt in Gummistiefeln über den Acker zu schlittern. Sollte das mit dem Zweitabitur doch nicht klappen, habe ich jetzt wenigstens beste Chancen über schleimige Gesellen zu promovieren.

Getreu dem Zitat "Du musst deinen Feind kennen, um ihn besiegen zu können.", habe ich mich erst einmal über die verschiedenen Gartenschnecken (Nacktschnecken, Gehäuseschnecken, spanische Wegschnecke usw.) und ihre jeweiligen Nahrungsvorlieben informiert. Ich gebe zu, dass es sich bei den Tieren durchaus um faszinierende Lebewesen handeln kann. Aber ICH mag sie NICHT in meinem Garten! Weder im Gemüsebeet noch bei den Zierpflanzen - PUNKT!

Montag, 8. Juni 2015

Krautgarten Bestandsaufnahme Juni 2015

Nachdem die Krautgartensaison in vollem Schwung ist, habe ich letzte Woche mal eine kleine Bestandsaufnahme auf der Parzelle gemacht. Irgendwie ist dieses Jahr der Wurm drin oder die Schnecke oder beides oder ganz was anderes.

Im November direkt am Feld gesät:
Erbse Feltham First - die Reifezeit soll bei Herbstaussaat etwa 220 Tage betragen. Im März / April waren zwei Pflänzchen zu sehen. Mittlerweile sind auch die verschwunden. Sonst ist nichts mehr aufgegangen.






Erbse Sima - Ernte sollte ab Mai möglich sein. Keine Erbse aufgegangen.

Dicke Bohnen Aguadulce. Zwei Pflanzen sind gewachsen. Im April habe ich ein paar Pflanzen auf der Fensterbank vorgezogen und Ende April aufs Feld verpflanzt. Beim Einbuddeln habe ich einige der alten Bohnen entdeckt. Sie waren alle durchlöchert.


Salate Arctic King und Valdor - Ernte sollte im Frühjahr erfolgen. Aufgegangen ist kein einziger Samen. Von den im April eingesetzten 10 Pflanzen, die ich auf der Fensterbank vorgezogen habe, sind bis auf 3 alle verschwunden.

Rote und weiße Zwiebeln - alle Reihen sind im Frühjahr schön aufgelaufen und jetzt verschwunden.

Knoblauch - der schaut gut aus und das freut mich, denn gerade im Sommer steigt unser Knoblauchverbrauch enorm.

Im März direkt am Feld gesät:
Rote Bete Chioggia, verschiedene Karottensorten, Radieschen und Kalifornischer Mohn.
Alle Samen waren auf unseren selbstgebastelten Saatbändern und ich habe Vlies drübergelegt. Gekeimt haben ein paar Radieschen. Mittlerweile ist nichts mehr zu sehen.
Am Saatgut kann es nichtliegen, denn die Saatbänder habe ich auch im Schrebergarten eingesetzt. Dort haben wir schon fast alle Radieschen verspeist (zart aber scharf!) und die anderen Samen gehen auch alle auf.

Zwei der vorgekeimten Kartoffelsorten durften auch schon im März unter die Erde. 

Im April:
Die anderen zwei Sorten Kartoffeln wurden vergraben. Da haben sich die Keime etwas länger Zeit gelassen und darum wurden sie später gesetzt.
Alle Kartoffelsorten schauen gut aus bisher und wurden von uns auch schon angehäufelt.

Blumenwiesenstreifen am Parzellenrand für das Insekten-Bed-and-Breakfast. Hatte ich anfangs mit Vlies abgedeckt nachdem sich gleich ein paar Amseln auf den reich gedeckten Tisch gestürzt haben. Das Vlies habe ich nach einem Monat abgenommen und jetzt ist dort auch gar nichts mehr.

Mairübchen, weil die letztes Jahr so super geschmeckt haben. Beim letzten Besuch war nichts zu sehen.

Im Mai direkt am Feld gesät:
Stangenbohnen und Feuerbohnen um die einzelnen Stangen meines Bohnentipis herum. Davon ist bisher noch keine Pflanze zu sehen. Außerdem habe ich 6 Bohnenpflanzen am Fensterbrett  vorgezogen und dazugesetzt. Davon gibt es noch zwei.

Zuckererbsen und Buschbohnen habe ich noch einmal gesät. Da waren einige neue Pflänzchen zu sehen. Mal schauen ob sie überleben.

Der kleine Krautgärtner hat beim letzten Besuch noch eine Unmenge an Zwiebeln eingepflanzt und wir hoffen, dass die jetzt überleben.

Also insgesamt scheinen wir irgendwelche wilden Tier zu füttern nachdem so gar nichts gedeihen will. Für große Ursachenforschung habe ich im Moment wenig Zeit. Fakt ist, dass es nicht am Saatgut liegen kann, da ich ja einiges parallel oder zeitversetzt im Schrebergarten ausgesät habe und dort ernten wir schon fleissig. Aber das muss man sportlich sehen. Dieses Jahr war das Frühjahr natürlich auch extrem feucht und kalt und damit optimal für das Schneckenwachstum. Da haben wir halt einen Garten, der unseren Speiseplan bereichert und einen, der zur Wildtierfütterung dient.

Vielleicht liegt es auch an der speziellen Lage des Krautgartens mitten zwischen Wohngärten, dass Schnecken und ähnliches Getier von dort einwandert. Die freuen sich bestimmt, dass wir für reichlich Nahrungsnachschub sorgen. Ich habe mich letzte Woche mit einer Sonnenackerin unterhalten. Der Acker ist ein richtiger Acker ohne Wohnbebauung aussenrum und Schnecken haben die eigentlich nur am Ackerrand.

Ich habe hier noch ein paar Samen rumschwirren, die man auch im Juni noch säen kann. Vielleicht starte ich demnächst noch einen Versuch  auf den brachliegenden Flächen, wo nichts aufgegangen ist. Falls wieder nichts wächst, kann es nächstes Jahr nur noch besser werden.

Übrigens sind in diesem Post deswegen so wenige Fotos weil sich "wächst nicht" irgendwie sehr schwer aufs Bild bannen lässt.

Wie schauts bei Euch aus? Füttert Ihr auch freilebende Tiere oder landet was auf dem Teller.