Montag, 22. Juni 2015

Krautgartenexperiment #3 - Schneckenabwehr / Phase 2

Das Schneckenexperiment geht in Pase 2: Gestern haben wir zwei Reihen Draht um ein Hochbeet gezogen und eine Blockbatterie angeschlossen. Der kleine Krautklabauter hat fleissig getackert und diverse Lötexperimente begonnen. Als er jedoch ein paar Schnecken mit dem Lötkolben traktieren wollte, war jedoch Schluss mit lustig - wir wollen den Lötkolben schließlich noch länger verwenden.

Damit es nicht gleich einen Kurzschluss durch den Regen gibt, haben wir die Batterie in ein geupcycltes Döschen aus dem Supermarkt gepackt. Die sind ziemlich dicht und billiger als Tupperdosen.


In die Mitte vom Beet habe ich dann gestern noch eine Bierfalle gestellt, auf dass sich die in der Erde verkrochenen Viecherl dort berauschen und ich ein wirklich schneckenfreies Beet habe. Nach dem Starkregen heute Nacht hätte sich wahrscheinlich nicht mal mehr ein Floh an der Plörre betrinken können, so dass ich das Bier heute noch einmal ausgetauscht habe (das gute Riedenburger....). Ein einziges, winziges Schnecklein ist über Nacht in die Falle gegangen. Es besteht Hoffnung.

In grenzenloser Risikobereitschaft habe ich auch gleich ein vorgezogenes Salatpflänzchen ins Beet gesetzt und werde morgen wieder schauen ob es noch da ist. Falls das Experiment glückt, kommen noch ein paar Jungpflanzen ins Beet (an die Stelle der angefressenen Radieschen) und das zweite Beet wird auch eingezäunt. Für die restlichen Hochbeete brauchen wir dann wieder neues Material oder es gibt gleich einen neuen Zaun rund um alle Hochbeete zusammen.
Es bleibt spannend!

Donnerstag, 18. Juni 2015

Es grünt so bunt

Wenn es dieses Jahr auch gefühlt eigentlich nur regnet und wir uns durch die Invasion der Schnecken zum Gemüsebeet vorkämpfen, so gibt es doch Pflanzen, die scheinbar allen Widrigkeiten trotzen. Selbst in unserem Garten, der im tiefsten Schatten liegt, haben  sich über die Jahre ein paar Gewächse durchgesetzt, die uns jedes Jahr wieder erfreuen.

Wir haben einige Funkiensorten gefunden, die zumindest so schneckenresistent sind, dass sie große Blätter ausbilden können. Leider fangen dann die Schnecken ab Mitte Juni an, die Stängel abzufressen und die Funkientriebe, die oberflächlich noch gut ausschauen, kippen der Reihe nach um. Bis dahin sind die großen Blätter im Beet aber sehr dekorativ.



Mittwoch, 17. Juni 2015

Krautgartenexperiment #3 - Schneckenabwehr

Nachdem wir dieses Jahr (milder Winter, feuchtes Frühjahr) eine wahre Schneckenplage haben, habe ich die letzten Wochen mit der Erforschung von Abwehrmaßnahmen verbracht. Bei dem Wetter kann man sich gut in Bücher vergraben statt in Gummistiefeln über den Acker zu schlittern. Sollte das mit dem Zweitabitur doch nicht klappen, habe ich jetzt wenigstens beste Chancen über schleimige Gesellen zu promovieren.

Getreu dem Zitat "Du musst deinen Feind kennen, um ihn besiegen zu können.", habe ich mich erst einmal über die verschiedenen Gartenschnecken (Nacktschnecken, Gehäuseschnecken, spanische Wegschnecke usw.) und ihre jeweiligen Nahrungsvorlieben informiert. Ich gebe zu, dass es sich bei den Tieren durchaus um faszinierende Lebewesen handeln kann. Aber ICH mag sie NICHT in meinem Garten! Weder im Gemüsebeet noch bei den Zierpflanzen - PUNKT!

Montag, 8. Juni 2015

Krautgarten Bestandsaufnahme Juni 2015

Nachdem die Krautgartensaison in vollem Schwung ist, habe ich letzte Woche mal eine kleine Bestandsaufnahme auf der Parzelle gemacht. Irgendwie ist dieses Jahr der Wurm drin oder die Schnecke oder beides oder ganz was anderes.

Im November direkt am Feld gesät:
Erbse Feltham First - die Reifezeit soll bei Herbstaussaat etwa 220 Tage betragen. Im März / April waren zwei Pflänzchen zu sehen. Mittlerweile sind auch die verschwunden. Sonst ist nichts mehr aufgegangen.






Erbse Sima - Ernte sollte ab Mai möglich sein. Keine Erbse aufgegangen.

Dicke Bohnen Aguadulce. Zwei Pflanzen sind gewachsen. Im April habe ich ein paar Pflanzen auf der Fensterbank vorgezogen und Ende April aufs Feld verpflanzt. Beim Einbuddeln habe ich einige der alten Bohnen entdeckt. Sie waren alle durchlöchert.


Salate Arctic King und Valdor - Ernte sollte im Frühjahr erfolgen. Aufgegangen ist kein einziger Samen. Von den im April eingesetzten 10 Pflanzen, die ich auf der Fensterbank vorgezogen habe, sind bis auf 3 alle verschwunden.

Rote und weiße Zwiebeln - alle Reihen sind im Frühjahr schön aufgelaufen und jetzt verschwunden.

Knoblauch - der schaut gut aus und das freut mich, denn gerade im Sommer steigt unser Knoblauchverbrauch enorm.

Im März direkt am Feld gesät:
Rote Bete Chioggia, verschiedene Karottensorten, Radieschen und Kalifornischer Mohn.
Alle Samen waren auf unseren selbstgebastelten Saatbändern und ich habe Vlies drübergelegt. Gekeimt haben ein paar Radieschen. Mittlerweile ist nichts mehr zu sehen.
Am Saatgut kann es nichtliegen, denn die Saatbänder habe ich auch im Schrebergarten eingesetzt. Dort haben wir schon fast alle Radieschen verspeist (zart aber scharf!) und die anderen Samen gehen auch alle auf.

Zwei der vorgekeimten Kartoffelsorten durften auch schon im März unter die Erde. 

Im April:
Die anderen zwei Sorten Kartoffeln wurden vergraben. Da haben sich die Keime etwas länger Zeit gelassen und darum wurden sie später gesetzt.
Alle Kartoffelsorten schauen gut aus bisher und wurden von uns auch schon angehäufelt.

Blumenwiesenstreifen am Parzellenrand für das Insekten-Bed-and-Breakfast. Hatte ich anfangs mit Vlies abgedeckt nachdem sich gleich ein paar Amseln auf den reich gedeckten Tisch gestürzt haben. Das Vlies habe ich nach einem Monat abgenommen und jetzt ist dort auch gar nichts mehr.

Mairübchen, weil die letztes Jahr so super geschmeckt haben. Beim letzten Besuch war nichts zu sehen.

Im Mai direkt am Feld gesät:
Stangenbohnen und Feuerbohnen um die einzelnen Stangen meines Bohnentipis herum. Davon ist bisher noch keine Pflanze zu sehen. Außerdem habe ich 6 Bohnenpflanzen am Fensterbrett  vorgezogen und dazugesetzt. Davon gibt es noch zwei.

Zuckererbsen und Buschbohnen habe ich noch einmal gesät. Da waren einige neue Pflänzchen zu sehen. Mal schauen ob sie überleben.

Der kleine Krautgärtner hat beim letzten Besuch noch eine Unmenge an Zwiebeln eingepflanzt und wir hoffen, dass die jetzt überleben.

Also insgesamt scheinen wir irgendwelche wilden Tier zu füttern nachdem so gar nichts gedeihen will. Für große Ursachenforschung habe ich im Moment wenig Zeit. Fakt ist, dass es nicht am Saatgut liegen kann, da ich ja einiges parallel oder zeitversetzt im Schrebergarten ausgesät habe und dort ernten wir schon fleissig. Aber das muss man sportlich sehen. Dieses Jahr war das Frühjahr natürlich auch extrem feucht und kalt und damit optimal für das Schneckenwachstum. Da haben wir halt einen Garten, der unseren Speiseplan bereichert und einen, der zur Wildtierfütterung dient.

Vielleicht liegt es auch an der speziellen Lage des Krautgartens mitten zwischen Wohngärten, dass Schnecken und ähnliches Getier von dort einwandert. Die freuen sich bestimmt, dass wir für reichlich Nahrungsnachschub sorgen. Ich habe mich letzte Woche mit einer Sonnenackerin unterhalten. Der Acker ist ein richtiger Acker ohne Wohnbebauung aussenrum und Schnecken haben die eigentlich nur am Ackerrand.

Ich habe hier noch ein paar Samen rumschwirren, die man auch im Juni noch säen kann. Vielleicht starte ich demnächst noch einen Versuch  auf den brachliegenden Flächen, wo nichts aufgegangen ist. Falls wieder nichts wächst, kann es nächstes Jahr nur noch besser werden.

Übrigens sind in diesem Post deswegen so wenige Fotos weil sich "wächst nicht" irgendwie sehr schwer aufs Bild bannen lässt.

Wie schauts bei Euch aus? Füttert Ihr auch freilebende Tiere oder landet was auf dem Teller.







Dienstag, 2. Juni 2015

Wirbelloser Urlaub

Wir haben uns eine Woche Urlaub von dem Weichgetier gegönnt und sind vor der Schneckeninvasion nach Istanbul entflohen. Tatsächlich habe ich keine einzige Schnecke in der ganzen Zeit gesehen obwohl ich die dortigen Blumenbeete durchaus intensiv betrachtet habe. Das nenne ich mal Erholung!

Erholsam war auch die Tatsache, dass wir nicht nur ein (verlängertes) Wochenende sondern gleich eine ganze Woche für die Stadtbesichtigung vorgesehen hatten. So hielt sich die Besichtigungshektik in Grenzen und wir konnten auch einfach ziellos durch die Straßen schlendern ohne gleich wieder den nächsten Programmpunkt im Nacken sitzen zu haben. Der kleine Krautsultan hatte so außerdem genug Zeit für den täglichen Poolbesuch und hat die Besichtigungen leichter ertragen.

Unser Fazit: Istanbul ist eine absolut sehenswerte Stadt und wir waren sichr nicht zum letzten Mal dort!

Der öffentliche Nahverkehr ist – sofern man sich auf Metro und Tram beschränkt – leicht durchschaubar und zuverlässig. Mit den Bussen ist es nicht ganz so einfach, aber auch machbar.