Nachdem die Krautgartensaison in
vollem Schwung ist, habe ich letzte Woche mal eine kleine Bestandsaufnahme auf
der Parzelle gemacht. Irgendwie ist dieses Jahr der Wurm drin oder die Schnecke
oder beides oder ganz was anderes.
Im November direkt am Feld gesät:
Erbse Feltham First - die Reifezeit soll bei Herbstaussaat
etwa 220 Tage betragen. Im März / April waren zwei Pflänzchen zu sehen.
Mittlerweile sind auch die verschwunden. Sonst ist nichts mehr aufgegangen.
Erbse Sima - Ernte sollte ab Mai möglich sein. Keine Erbse
aufgegangen.
Dicke Bohnen Aguadulce. Zwei Pflanzen sind gewachsen. Im April habe ich ein paar Pflanzen auf der Fensterbank vorgezogen und Ende April aufs Feld verpflanzt. Beim Einbuddeln habe ich einige der alten Bohnen entdeckt. Sie waren alle
durchlöchert.
Salate Arctic King und Valdor - Ernte sollte im Frühjahr
erfolgen. Aufgegangen ist kein einziger Samen. Von den im April eingesetzten 10
Pflanzen, die ich auf der Fensterbank vorgezogen habe, sind bis auf 3 alle
verschwunden.
Rote und weiße Zwiebeln - alle Reihen sind im Frühjahr schön aufgelaufen und jetzt verschwunden.
Knoblauch - der schaut gut aus und das freut mich, denn gerade im Sommer steigt unser Knoblauchverbrauch enorm.
Im März direkt am Feld gesät:
Rote Bete Chioggia, verschiedene Karottensorten, Radieschen und Kalifornischer Mohn.
Alle Samen waren auf unseren selbstgebastelten Saatbändern und ich habe Vlies drübergelegt. Gekeimt haben ein paar Radieschen. Mittlerweile ist nichts mehr zu sehen.
Am Saatgut kann es nichtliegen, denn die Saatbänder habe ich auch im Schrebergarten eingesetzt. Dort haben wir schon fast alle Radieschen verspeist (zart aber scharf!) und die anderen Samen gehen auch alle auf.
Zwei der vorgekeimten Kartoffelsorten durften auch schon im März unter die Erde.
Im April:
Die anderen zwei Sorten Kartoffeln wurden vergraben. Da haben sich die Keime etwas länger Zeit gelassen und darum wurden sie später gesetzt.
Alle Kartoffelsorten schauen gut aus bisher und wurden von uns auch schon angehäufelt.
Blumenwiesenstreifen am Parzellenrand für das Insekten-Bed-and-Breakfast. Hatte ich anfangs mit Vlies abgedeckt nachdem sich gleich ein paar Amseln auf den reich gedeckten Tisch gestürzt haben. Das Vlies habe ich nach einem Monat abgenommen und jetzt ist dort auch gar nichts mehr.
Mairübchen, weil die letztes Jahr so super geschmeckt haben. Beim letzten Besuch war nichts zu sehen.
Im Mai direkt am Feld gesät:
Stangenbohnen und Feuerbohnen um die einzelnen Stangen meines Bohnentipis herum. Davon ist bisher noch keine Pflanze zu sehen. Außerdem habe ich 6 Bohnenpflanzen am Fensterbrett vorgezogen und dazugesetzt. Davon gibt es noch zwei.
Zuckererbsen und Buschbohnen habe ich noch einmal gesät. Da waren einige neue Pflänzchen zu sehen. Mal schauen ob sie überleben.
Der kleine Krautgärtner hat beim letzten Besuch noch eine Unmenge an Zwiebeln eingepflanzt und wir hoffen, dass die jetzt überleben.
Also insgesamt scheinen wir irgendwelche wilden Tier zu füttern nachdem so gar nichts gedeihen will. Für große Ursachenforschung habe ich im Moment wenig Zeit. Fakt ist, dass es nicht am Saatgut liegen kann, da ich ja einiges parallel oder zeitversetzt im Schrebergarten ausgesät habe und dort ernten wir schon fleissig. Aber das muss man sportlich sehen. Dieses Jahr war das Frühjahr natürlich auch extrem feucht und kalt und damit optimal für das Schneckenwachstum. Da haben wir halt einen Garten, der unseren Speiseplan bereichert und einen, der zur Wildtierfütterung dient.
Vielleicht liegt es auch an der speziellen Lage des Krautgartens mitten zwischen Wohngärten, dass Schnecken und ähnliches Getier von dort einwandert. Die freuen sich bestimmt, dass wir für reichlich Nahrungsnachschub sorgen. Ich habe mich letzte Woche mit einer Sonnenackerin unterhalten. Der Acker ist ein richtiger Acker ohne Wohnbebauung aussenrum und Schnecken haben die eigentlich nur am Ackerrand.
Ich habe hier noch ein paar Samen rumschwirren, die man auch im Juni noch säen kann. Vielleicht starte ich demnächst noch einen Versuch auf den brachliegenden Flächen, wo nichts aufgegangen ist. Falls wieder nichts wächst, kann es nächstes Jahr nur noch besser werden.
Übrigens sind in diesem Post deswegen so wenige Fotos weil sich "wächst nicht" irgendwie sehr schwer aufs Bild bannen lässt.
Wie schauts bei Euch aus? Füttert Ihr auch freilebende Tiere oder landet was auf dem Teller.