Freitag, 30. Oktober 2015

Meister der Schnitzkunst

Was passiert wenn man dem Kind schon als Dreijährigem ein Taschenmesser schenkt? Genau, er schnitzt munter drauf los und vergrößert im Laufe der Jahre beständig seine Messersammlung. Gegen die Behauptung, die Leidenschaft für alle namhaften Messerhersteller wäre genetisch bedingt verwehre ich mich ausdrücklich. Ich hab nämlich nur drei verschiedene Taschenmesser. Eins davon immer in der Handtasche was sich schon oft bewährt hat.

Die meisten anderen Leute  haben sich natürlich Sorgen ums Kindswohl gemacht wenn man ihn mit so gefährlichen Dingen hantieren lässt. Bis vor kurzem ist wirklich noch nie etwas passiert. Aber es gibt für alles ein erstes Mal. Und bevor Euch jetzt kollektives Entsetzen packt, er hats überlebt.

Montag, 26. Oktober 2015

Für a Fünferl an Durchanand

Es war jetzt doch etwas länger ruhig hier als geplant denn ich hätte gedacht, dass man Arbeitsberge, die sich binnen 3 Urlaubswochen auf dem Schreibtisch anhäufen, auch binnen 3 Wochen abgearbeitet sind. Aber leider weit gefehlt.

Kennt das überhaupt noch wer? Für a Fünferl an Durchanand gabs lange vor Euro-Zeiten und spätestens daran merkt man, dass ich nicht mehr der Jungspund-Generation angehöre. Wo ich aufgewachsen bin, gab es schräg gegenüber einen Bäcker, bei dem man durchaus schon lange vor der offiziellen Ladenöffnungszeit an der Hintertür ofenfrische Semmeln und Brezen kaufen konnte, die man dann am Samstag früh für die Brotzeit mit ins Gebirge genommen hat. Nach links eine Querstrasse weiter gab es einen Metzger und einen kleinen Spar-Laden. Nach rechts eine Straße weiter war der Laden der Milchfrau, zeitweise (v.a. im Sommer wenn die Milch mal wieder sauer war) auch Millibritschn genannt. Das alles nicht irgendwo in der Abgeschiedenheit der bayerischen Wälder sondern in der Landeshauptstadt. Im Milchladen gab es ausser Milchprodukten auch eine Reihe von Köstlichkeiten für Kinder. Schön in Bonbongläsern auf der Theke aufgereiht gab es saure Äpfel, Kirschlutscher, Gummischlangen und mehr. Wenn man sich dann gar nicht entscheiden konnte, hat man halt für ein Fünferl an Durchanand bestellt. Wobei das "Fünferl" eher symbolische Aussagekraft hatte. Die Menge an Süßigkeiten richtete sich nach dem Pfennigbetrag, den man sich vom Taschengeld abgespart und über die Theke geschoben hat.