Freitag, 3. Juni 2016

Pfingstferien mit Bildung

Obwohl die Pfingstferien schon ein paar Tage wieder vorbei sind, habe ich es immer noch nicht geschafft über unsere "Bildungsreise" zu berichten. Man glaubt gar nicht wieviel Arbeit sich auf dem Schreibtisch anhäufen kann wenn ich mal 3 (!) Werktage nicht da bin. Dafür packe ich jetzt zwei Reisen Kurzurlaube in einen Beitrag. Da müsst Ihr durch.

Am ersten Pfingstferiendonnerstag haben wir uns abends Richtung Nürnberg aufgemacht. Das hat sich mittlerweile so eingebürgert, wenn wir gen Norden fahren, dass wir "unser" Nürnberger Hotel als erste Anlaufstelle buchen. Das ist eine Entfernung, die notfalls auch noch gut sehr spät abends zu schaffen ist und hat den Vorteil, dass all die kleinen Dinge, die sich auf den letzten Drücker ergeben, doch noch erledigt werden können. Viel weiter gen Norden ist es dieses Mal gar nicht gegangen, denn Ziel unseres verlängerten Wochenendes war Pottenstein in der Fränkischen Schweiz. Dort haben wir uns in einem netten kleinen Hotel eingenistet, das ganz idyllisch am Mühlbach liegt - sehr wichtig für Jungfischer.
Am Freitag stand der Erlebnispark Schloss Thurn auf dem Programm. Nachdem der Park nicht mit Riesenachterbahnen und anderen gigantischen Attraktionen aufwartet, hatte ich leichte Befürchtungen ob er dem Krautklabauter cool genug ist. Aber ich stelle immer wieder fest, dass es keine Gigantismen braucht, um Kinder zu unterhalten.

Wir haben uns königlich amüsiert mit 
Attraktionen wie diesem Drachenboot. Bei genauerem Hinsehen ließ sich erkennen, dass der Drache aus lauter Getränkedosen gefertigt war.
Auf dem kleinen See konnte man auch selbst mit Tretbooten oder sogenannten Bumper-Booten (wie Autoscooter nur im Wasser) rumfahren.


Es gibt einen verwunschenen Weg mit Motorikelementen und welches Kind ist nicht begeistert, wenn es spätestens beim Balancieren besser ist als die Eltern. Ausruhen kann man sich dann z.B. auf einer Wiese mit Liegestühlen.

Sehr angenehm am Park fand ich auch, dass wirklich so gut wie alle Attraktionen im Eintrittspreis enthalten waren. Mit Grausen denke ich an den Besuch in einem der großen Freizeitparks wo neben Park- und Eintrittsgebühr auch noch diverse weitere Kosten anfallen.

Auch wenn der Parkplan am Anfang sehr übersichtlich gewirkt hat, haben wir die komplette Öffnungszeit an dem Tag ausgenutzt und hätten es durchaus noch ein paar Stunden ausgehalten.

Am Samstag stand dann ein Besuch auf der Landesgartenschau in Bayreuth auf dem Plan. Das Wetter hätte passender nicht sein können - schön aber nicht zu heiß.

Das Motto der Gartenschau lautet "Musik für die Augen". Getreu diesem Motto erstrecken sich über mehr als einen Kilometer Blumenbeete, die die Musik Wagners gärtnerisch umsetzen.



Neben der Blumenpracht habe ich mich natürlich auch für die verschiedenen Gemüse-Anbauideen interessiert. Ich denke, da lässt sich in den nächsten Jahren im Schrebergarten einiges umsetzen.

Gut gefallen haben mir die Hochbeete aus Gitterrosten. Gartendeko mit Rost ist  ja gerade ziemlich in und eine lange Haltbarkeit dürfte auch gewährleistet sein.
Eine gute Idee fand ich auch diese Konstruktion aus Hängetöpfen an Bewehrungsmatten. Von kleinem Kräutergarten bis zur kompletten "Kräuterwand" ist da alles drin.



Nicht neu ist die Idee, Gemüse in großen Transportsäcken für Steine anzupflanzen. Die Umsetzung mit den farbigen Paletten und den aufgesteckten Gießkannen fand ich allerdings ziemlich nett.
Kistengemüse gibt es auch schon länger. Wenn ich jemals eine günstige Bezugsquelle für diese Kisten finde, baue ich mir sicherlich auch einen Kistengarten. Interessant fand ich - vor allem bei den bunten Kisten - wieviel Gemüse auf kleinstem Raum Platz hat.

 Ein Sonnensegel der anderen Art :-)

Nach Ablaufen des 2 km langen Rundwegs (sollen das wirklich nur 2 km sein?) hat es uns dann aber gereicht an gärtnerischen Infos und wir haben uns zum Zunftmarkt auf Burg Rabeneck aufgemacht.


"Klein aber fein" beschreibt den Markt wohl am besten. Hier wurde echtes Handwerk gezeigt und wir kamen uns in unserer Nicht-Mittelalter-Kleidung fast ein bißchen fehl am Platze vor.

Der kleine Krautgärtner war gleich schwer versucht, seine Messersammlung zu erweitern. Blöd ist nur, dass "mittelalterliche" Messer nicht unbedingt aus rostfreiem Stahl gefertigt sind und das schließt eine Verwendung als Fischmesser aus.
Der Mittelaltermarkt war aber nicht der einzige Grund für unseren Besuch dort. Schon lange gehört der Blog von Regine (dort gibt es schönere Fotos vom Markt) zu meiner Leseliste. Regine schreibt über Markterlebnisse und auch über Gartenthemen und außerdem stellt sie göttliche Seifen her. Ich hatte vor ein paar Wochen schon die Hoffnung aufgegeben, sie jemals auf einem Markt zu treffen und so im Internetshop ein paar Seifen bestellt. Im Rahmen einer Themenwoche im Radio zu plastikfreiem Leben habe ich zum ersten Mal überhaupt von Haarseifen gehört. Ich konnte mir so gar nicht vorstellen, dass das funktionieren soll. Irgendwie habe ich Seife und Haare mit so einem quietschenden, trockenen Gefühl verbunden. Das ist jetzt eher schwer zu beschreiben...
Aber was soll ich sagen? Ich bin hellauf begeistert. Meine vor kurzem noch schulterlangen Haare waren nach der ersten Anwendung weder trocken noch verfilzt. Selbst die im Moment sehr kurzen, sehr blonden und etwas starrigen Haare fühlen sich nach dem Waschen super an und duften herrlich nach Patchouli. So einfach kann es sein, die Welt zu retten.
Es war richtig nett, Regine auf dem Markt persönlich kennenzulernen. Seid also gewarnt Ihr Blogger auf meiner Leseliste: eines Tages stehe ich vielleicht leibhaftig vor Euch :-)

Am Sonntag früh dann große Aufregung. Der Jungfischer hat beim täglichen
Kontrollgang entlang des Bächleins einen Krebs im Wasser entdeckt. Sogar die Hotelchefin musste mitkommen und den Krebs betrachten. Nachdem heimische Flusskrebse vom Aussterben bedroht sind, war das natürlich eine Sensation. Die Fachleute (der Jungfischer und ich) haben gleich das für die Fischerprüfung gesammelte Wissen ausgebreitet und versucht, den Krebs zu bestimmen. Im Schatten und in einem fließenden Gewässer ist eine Bestimmung allerdings schwierig und irgendwann zog der Krebs auch weiter.
Wir sind dann auch weiter und zwar passenderweise zum jährlichen Fischerfest in der Lehranstalt für Fischerei des Bezirks Oberfranken in Aufseß. Dort konnte man das Fischbruthaus, die Freilandbecken und die Forellenteiche besichtigen. Gestärkt haben wir uns natürlich mit diversen Fischspezialitäten wie Saiblingsmatjes. Die Kinder konnten mit Sieben und Becherlupen auf Bachsafari gehen und der Krautklabauter war ganz stolz als er eine kleine Mühlkoppe gefangen hat. Dummerweise mussten wir lernen, dass "unser" Krebs wahrscheinlich ein Signalkrebs war. Diese Krebse verdrängen als invasive Art die heimischen Flusskrebse und gelten als Überträger der Krebspest. Tja, machmal ist zuviel Bildung auch nicht schön.

Montag sind wir dann über Gößweinstein langsam wieder nach Hause gegondelt.

Am Mittwoch nachmittag stand jedoch schon der nächste Kurztrip an. Der Krautklabauter und ich sind zum Wellnessurlaub in den Bayerischen Wald gefahren. Weil man sich nicht den ganzen Tag durchkneten lassen kann, haben wir an Fronleichnam einen Ausflug nach Neuschönau zum Baumwipfelpfad unternommen.
Die Konstruktion des Baumwipfelpfades entspricht in etwa der unseres Baumhauses - nur ein winziges bißchen größer.

Wegen des diesigen Wetters haben wir zwar weder bis zum Alpenhauptkamm noch bis München gesehen. Aber einen Ausflug waren der Baumwipfelpfad und das angrenzende Tierfreigehege des Nationalparks auf alle Fälle wert.



Wesentlich weniger überlaufen und absolut empfehlenswert ist der Eisvogelsteig, den wir am Freitag besucht haben. Nachdem wir mit Wathosen und Audioguide ausgerüstet wurden, sind wir am Sicherungsgurt durch den Fluss Chamb gewatet und haben an jeder Station interessante Dinge über die Tiere am und im Wasser erfahren.

Zu guter Letzt habe ich endlich mein Versprechen eingelöst und wir sind ein paar Kilometer flussaufwärts zum Angeln gegangen. Dieses Mal war es pädagogisch wertvolles Angeln, denn in den drei Stunden, die wir am Fluss standen, haben wir nicht einen einzigen Fisch gefangen.

Das war allerdings gar nicht schlimm. Wir haben das schöne warme Wetter und die Ruhe genossen und sind dann total gechillt nach Hause gefahren.

4 Kommentare:

  1. Ich bin gerade über Deinen Blog gestolpert. Das müssen wirklich zwei tolle Urlaube gewesen sein. Vertikales Gärtnern ist gerade in. Hast Du schon konkrete Ideen für Deinen Garten?

    LG kathrin

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    1. Hallo Kathrin,
      ich habe schon ein paar Vorstellungen wo ich meine Kräutertöpfe nächstes Jahr hinhängen möchte. Über den Sommer muss ich noch die Besonnung der Stelle beobachten. Momentan ist noch das Baumhaus in Arbeit...
      Schönen Sonntag, Angela

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  2. Hallo liebe Angela,
    hüstel, ich lese das alles erst jetzt!
    Euer Urlaub ging ja noch toll weiter!
    Wir sollten selbst mehr bei uns daheim unternehmen, seufz.

    Schön, dass ihr auf Burg Rabeneck da wart.
    Es kommt so selten vor, dass Blogfreundinnen plötzlich im echten Leben vor erinem stehen! Danke für deine tollen Beschreibungen meiner Seifen; das freut mich ungemein!

    Ganz liebe Grüße
    aus der "Seifenküche mit Urwald oben drüber"
    So kommt es mir grad vor...


    Gine

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    1. Liebe Regine,
      geht uns das nicht allen so, dass wir daheim viel zu wenig anschauen? Aber irgendwann wird die Zeit mal nicht so knapp sein - hoffentlich.
      Es wird uns sicher noch öfter nach Pottenstein und Umgebung verschlagen. Wer weiß - vielleicht sehen wir uns dann wieder in persona. Dann habe ich sicher eine größere Bestellung dabei denn die ersten Seifen sind schon an begeisterte Abnehmer verschenkt.
      Lasst Euch die Gurke schmecken!
      Angela

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