Erholsam war auch die Tatsache, dass wir nicht nur ein (verlängertes) Wochenende sondern gleich eine ganze Woche für die Stadtbesichtigung vorgesehen hatten. So hielt sich die Besichtigungshektik in Grenzen und wir konnten auch einfach ziellos durch die Straßen schlendern ohne gleich wieder den nächsten Programmpunkt im Nacken sitzen zu haben. Der kleine Krautsultan hatte so außerdem genug Zeit für den täglichen Poolbesuch und hat die Besichtigungen leichter ertragen.
Unser Fazit: Istanbul ist eine absolut sehenswerte Stadt und wir waren sichr nicht zum letzten Mal dort!
Der öffentliche Nahverkehr ist – sofern man sich auf Metro und Tram beschränkt – leicht durchschaubar und zuverlässig. Mit den Bussen ist es nicht ganz so einfach, aber auch machbar.
Für eine Großstadt ist Istanbul erstaunlich sauber. Überall sind Straßenkehrer unterwegs und der in vielen anderen Großstädten so lästige Hundehaufenslalom entfällt fast.
Es gibt Unmengen an Straßenkatzen und –hunden, die aber im Gegenteil zu Rom, von den Bewohnern der Stadt an allen Ecken und Enden gefüttert werden. Die Katzen machen sogar einen relativ gepflegten Eindruck. In Rom haben wir soviele wirklich kranke und räudige Katzen gesehen. In Istanbul gibt es Moschee- und Palastkatzen, Schaufenster- und Parkkatzen und sie machen alle den Eindruck als ob es ihnen gut ginge.
Aber ich denke, das soll bedeuten, dass wir nun endgültig als Zweitfamilie akzeptiert wurden.
Die Wegwerfmentalität hat in Istanbul anscheinend noch nicht in dem Ausmass Einzug gehalten wie bei uns. In den Seitenstraßen abseits des Großen Bazars, dort wo die Einheimischen einkaufen, wird geschraubt und repariert was das Zeug hält. Wenn ich bei uns manchmal verzweifle, weil Ersatzteile meist gar nicht mehr zu bekommen sind, würde man dort sicher fündig werden.
Die Atmosphäre, die Farben, Geräusche und die Gerüche in den Bazargassen sind ein Fest
für die Sinne. Anders als bei uns, wo
die meisten Geschäftsleute versuchen, sich auch räumlich von der Konkurrenz
abzugrenzen, sind dort Geschäfte derselben Kategorie in den Gassen
aneinandergereiht. Das macht doch den Preis- und Qualitätsvergleich auch für dusselige
Touristen gleich viel einfacher.
Und natürlich haben wir in Istanbul auch ans Gärtnern
gedacht. Um diese Jahreszeit werden an allen Ecken und Enden „Erik“ verkauft.
Es handelt sich dabei um die unreifen Früchte der Kirschpflaumen. Bei heißem
Wetter eine willkommene Erfrischung, da die Früchte sehr saftig und leicht
säuerlich sind. Dummerweise habe ich von den Früchten kein Foto gemacht. Aber
wir haben ein paar Kerne aufgehoben und werden versuchen, ein Bäumchen für den
Schrebergarten daraus zu ziehen.
Hier noch ein paar weitere Impressionen:
Wieder daheim gab es eine erste Bestandsaufnahme im Schrebergarten
ob die Schnecken überhaupt noch etwas Essbares übrig gelassen haben.
Die Schreberschnecken scheinen einer besonderen Feinschmeckergattung
anzugehören. Eine Tomatenpflanze haben sie ja schon abgefressen und an den
anderen Pflänzchen sind jetzt auch reichlich Schleimspuren obwohl ich schon ganz oft gelesen haben, dass Tomaten verschont bleiben. Außerdem ist eine
Physalis den Vielfrassen zum Opfer gefallen. Der Rest hat wider Erwarten ganz
gut ausgeschaut und sogar erstmalig in diesem Jahr zur Bereicherung des
Speiseplans beigetragen.
Freckles Salat und Radieschen sind schon erntereif.
Der
Lollo Rosso ist auch bald soweit.
Diesen Salat und den Rucola habe ich schneckensicher im Blumenkasten angebaut. Notfalls
werde ich nächstes Jahr die ganze Laubenwand verblumenkasten müssen.
Und
wenn es wirklich so sonnig wird wie der Wetterbericht vorhersagt, dann haben
wir in den nächsten Tagen auch frische Erdbeeren.
Zwischendrin gibt’s auch was fürs Auge.
Schaut eigentlich gar nicht so übel aus wenn man bedenkt, dass die Schnecken jetzt eine Woche Highlife hatten und im Gemüsebeet tanzen konnten.
So, und sobald ich mich durch die Postberge gearbeitet habe und die
Farbe meines Schreibtisches wieder erkenne, geht es zum Unkrautjäten in den
Krautgarten und zackig noch die letzten Zwiebeln setzen, die ich
vor dem Urlaub in der Restekiste erstanden habe.
Danke! Istanbul ist wirklich eine schöne Stadt, ich war eine Woche privat dort, wir haben sehr viel gezeigt bekommen. Mit Einheimischen zu gehen ist immer gut. Habt ihr eine Bosporusrundfahrt gemacht? Die Katzen werden nicht überall gut gefüttert, auf der großen Prinzeninsel vor Istanbul waren sie halb verhungert.
AntwortenLöschenSigrun
Hallo Sigrun,
Löscheneine Bosporustour haben wir gemacht und uns auf der asiatischen Seite die kleinen Paläste in Küçüksu und Beylerbeyi angeschaut. Vom Wasser schaut Istanbul noch einmal ganz anders aus.
Die Prinzeninseln haben wir uns gespart nachdem mir jemand erzählt hat, dass es wahnsinnig zugeht und wahnsinnig dreckig dort ist. Diese Info würde auch zu Deiner Katzenbeobachtung passen. Schade!
Herzliche Grüße, Angela
Hallo Angela,
AntwortenLöschendie Katzenbilder habe ich mir alle noch mal in groß angeschaut. Die machen wirklich alle einen wohlgenährten, zufriedenen Eindruck.
VG
Elke
Liebe Elke,
Löschenwir haben uns immer köstlich über die Schlafplätze amüsiert, die sie sich gesucht haben. Und wenn das auch mitten im Schaufenster war, wurden sie nicht vertrieben.
Viele Grüße, Angela
Istanbul ist meine große Liebe. Seit 1976 war ich unzählige Male dort. Allein in den letzten zwei Jahren vier Mal. Die Stadt ist faszinierend und endlos. Übrigens: Ein Besuch der Prinzeninseln - insbesondere Büyük Ada - lohnt sich. Es muss ja nicht am Sonntag sein, wenn die Insel von den Istanbulern regelrecht gestürmt wird. Auf dem ersten Hügel steht ein gigantisches, dem Verfall preisgegebenes Holzhaus. Auf dem zweiten befindet sich eine griechische Kirche. Interessant und fast schon unheimlich ist das vom Erdbeben des Jahres 1999 geprägte Gebiet. Wirklich sehenswert!
AntwortenLöschenSo gut wie es uns in Istanbul gefallen hat, fahren wir bestimmt mal wieder hin. Dann werden wir uns die Prinzeninseln mal anschauen.
LöschenViele Grüße, Angela