Freitag, 1. April 2016

Bauch, Beine, Po

Seit einigen Tagen ist hier wirkliches Frühlingswetter, nicht nur kalendarisch, das heißt, für die fleißigen Gärtner wird die Bauch, Beine, Po Gymnastik für die nächsten Monate ins Freie verlagert. Dabei beim Schleppen der Erde- und Kompostsäcke immer schön die Knie beugen um den Rücken zu entlasten. Ich weiß ja nicht wie es Euch geht, aber ich bin jedes Jahr wieder nach den ersten Arbeitseinsätzen reichlich ermattet. Wobei das mit Sicherheit nicht nur an der ungewohnten Betätigung liegt sondern auch daran, dass zu Anfang des Gartenjahres auch viele Arbeiten auf einmal anfallen. Jedes Jahr wieder stelle ich dann fest, dass die Arbeit zwar körperlich anstrengend ist, den Kopf aber wunderbar frei macht. Und jedes Jahr ist auch zu beobachten, dass Zeit im Garten scheinbar eine andere Dimension hat. Egal ob Kraut- oder Schrebergarten, die Aussage "ich bin kurz im Garten" bedeutet meist, dass ich mindestens 4-5 Stunden unterwegs bin. Vielleicht sollte ich künftig einfach "kurz" weglassen.


Aber auch in der Vorfrühlingszeit waren wir nicht ganz untätig. Der Jungärtner/-fischer und ich haben mittlerweile tatsächlich im Turbogang den Vorbereitungslehrgang für die Fischerprüfung besucht und zwei Tage später auch gleich die Prüfung abgelegt. Ich befürchte nur, dass das frühe sonntägliche Aufstehen für den Kurs im Sommer durch noch früheres sonntägliches Aufstehen zum Fischen ersetzt wird.


Eigentlich sollte der karfreitägliche Fisch bereits selbst gefangen sein. Aber seit der Fischerprüfung waren abwechselnd der kleine Krautklabauter oder ich jeweils grippal defekt und am Karfreitag lag das Kind komplett darnieder. Fischen bei Sauwetter wäre da sicher sehr kontraproduktiv gewesen. Ich bin aber - im Gegensatz zum Kind - zuversichtlich, dass wir noch genug Gelegenheiten finden werden.

Wenn man wegen Halsweh und Rotznase zum Nichtstun verdonnert ist, kann man wenigstens die Gedanken schweifen lassen. Das bedeutet, dass der Sommerurlaub für dieses und nächstes Jahr bereits geplant ist, dass ich eine neue Idee für ein Schneckenexperiment habe und dass ich beschlossen habe, ein bisschen in Richtung quadratgärtnern zu experimentieren. Um die Quadratgärtnerei schleiche ich schon länger rum und habe kurzerhand bei den ersten Aussaaten ein Experiment gewagt. Das Buch von Mel Bartholomew hatte ich letzte Woche noch nicht und habe daher nach eigenen Vorstellungen und auch nicht so ganz quadratisch ausgesät. Ich hoffe, dass es trotzdem was wird.

Die Latten über dem Beet sind mittlerweile wieder weg. Die haben mir nur als Richtlinie gedient und würden jetzt eher stören nachdem ich das Beet mit Vlies abgedeckt habe.

Im zweiten Beet habe ich schön im Wechsel meine Möhren/Radieschen-Saatbänder, Zwiebeln und Salat arrangiert. Genauso wie ich es im Februar im VHS-Kurs zur Anlage eines Selbstversorgergartens gelernt habe. Wer weiß ob nicht doch mal eine bayerische Gemüseprüfung abzulegen ist und dann habe ich mit der Kursteilnahme schon einmal vorgesorgt. Der Kurs hat nur einen Vormittag gedauert und auch wenn ich einiges schon kannte, es gibt immer irgendwas Neues, was man umsetzen kann. Sehr entgegengekommen ist mir auch, dass der Dozent unter Selbstversorgergarten weitgehend einen klassischen Bauerngarten verstanden hat. Darauf möchte ich die nächsten Jahre sowieso hinarbeiten. Die schönen Gartenbilder, die er gezeigt hat, kann ich hier leider nicht zeigen. Aber sie haben mich auf alle Fälle inspiriert und ich versuche umzusetzen was geht.

Für die Fischerprüfung mussten wir ziemlich viel über Tier- und Naturschutz und fischwaidgerechtes Verhalten lernen. Manchen Gärtnern würde tatsächlich ein bisschen Nachhilfe in gemüsewaidgerechtem Verhalten nicht schaden. Was mich auf dem Acker wirklich gestört hat, war wieviel Gemüse vergammelt ist, weil niemand wusste wie man es zubereitet oder keine Zeit hatte zum Ernten und aber auch nicht Willens war, den Überschuß zu verschenken.

Was nur manchmal mit Gärtnern zu tun hat, aber worauf wir uns jedes Frühjahr wieder freuen ist der Startschuss zur BayernTourNatur. Sofern Ihr in Bayern wohnt oder hier vielleicht Euren Urlaub verbringt lohnt sich ein Blick auf die Veranstaltungen auf alle Fälle. Glücklicherweise kann man bei der Veranstaltungssuche auch Suchbegriffe eingeben und ich glaube, es wundert keinen, dass der diesjährige Schwerpunkt unserer Suche "Fisch" ist.

Zu guter Letzt: In meiner fischlern- und krankheitsbedingten Blogabwesenheit ist auch noch ein Interview mit mir erschienen. Ein paar Bildunterschriften sind etwas durcheinandergeraten aber es werden auch noch ein paar andere sehr lesenswerte Blogger erwähnt. 

Dank meines angegoogelten Gartenwissens habe ich auch noch ein wunderschönes Buch von Hermann Hesse beim  Garten-Bingo des Garteninspektors gewonnen. Vielen Dank dafür an Dani!

6 Kommentare:

  1. Aangela, ein ganz wunderbarer Post.
    Ich kann mir gut vorstellen, wie es in den
    Fingern juckt, wenn draußen die Sonne scheint.
    Wer die Gartenarbeitliebt, ist jetzt wieder voll
    gefragt.
    Einen guten Start ins Wochenende wünscht dir
    Irmi

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    1. Vielen Dank, liebe Irmi. Heute ist der offizielle Startschuss in die Schrebersaison und das Wasser wird aufgedreht. Für meine Pflanzen ist noch genug in den diversen Regentonnen. Aber mein Kaffeewasser hole ich da ungern raus :-)
      Herzliche Grüße, Angela

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  2. Antwort auf Chionodoxa und Claytonia = Montia sibirica

    Hallo Angela,
    Astilboides mag es deutlich feuchter als Chionodoxa - aber falls Du einen durchlässigen, normal trockenen Boden hast, verwildern sie sicher willig. Sie ziehen allerdings bald wieder ein. Grün ist es also nur eine sehr kurze Zeit...
    Claytonia ist ja eine Staude. Eine interessante noch dazu, da essbar. Gut, dass Du mich an sie erinnerst!
    Es gibt sie unter dem Namen Montia sibirica in verschiedenen Staudengärtnereien - z.B. Stauden Stade
    http://www.stauden-stade.de/shop-auswahl.cfm
    oder Gaismayer.
    Viele Grüße von Renate

    Ich freu mich auf Dein Schnecken-Experiment und ...
    das Interview ist toll geworden! Toller Artikel
    Gute Besserung!
    Viele Grüße von Renate

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    1. Vielen Dank für die Infos, Renate. Bei Gaißmayer bin ich heute auch fündig geworden nachdem die Erinnerung wieder kam. Schneeglanz sind alle gerade nicht lieferbar. Vielleicht bestelle ich mal eine bunte (blaue) Mischung und lass mich überraschen was mit unserem Garten am besten zurecht kommt.

      Herzliche Grüße, Angela

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  3. Hallo Angela, ich habe gerade dein Interview und einiges andere gelesen.
    Schön.schön.
    Ich sollte auch mal wieder Garten im Blog zeigen...
    Liebe gärtnerische Grüße!
    Gine

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    1. Liebe Regine,
      ich finde Deine Berichte über die Mittelaltermärkte auch ohne Garten ganz unterhaltsam. Mich wurmt dann immer, dass die Märkte so weit weg sind :-(
      Schönen Sonntag, Angela

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